Das Städtchen Velika Kladusa und die Stadt Bihac sind nach wie vor Brennpunkte auf der Balkanroute, weil die Gemeinden im Grenzgebiet zu Kroatien liegen, und die Grenze zu Slowenien nur etwa 100 Kilometer entfernt ist. Am Stadtrand von Velika Kladusa stehen behelfsmäßige Zelte auf nackter Erde, die von etwa 250 Personen „bewohnt“ werden. Verpflegt werden sie vom Roten Kreuz; finanziert wird die Versorgung von der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Die IMO hat alle Mittel, ein winterfestes Aufnahmelager zu errichtet
Auch in Salzburg hat die bei ihrem Gipfeltreffen keine einheitliche Linie in der Frage der Migration finden können. Umstritten bleiben die Aufteilung der Migranten und sogar die Stärkung der EU-Polizeibehörde FRONTEX, die für den Schutz der Außengrenzen der EU zuständig ist. Während die europäischen Staaten streiten, nimmt die Belastung der Staaten des ehemaligen Jugoslawien durch die neue Balkan-Route deutlich zu. So registrierte allein Bosnien und Herzegowina in den ersten sieben Monaten dieses Jahres etwa 12.000 Migranten, das ist zehn Mal mehr als im gesamten Jahr davor.
Die Staaten des Balkan verzeichnen weiterhin stark steigende Migrationszahlen entlang der neuen Route von Griechenland über Albanien nach Montenegro und Bosnien. Allein in Bosnien wurden heuer bisher etwa 12.000 Migranten registriert, das sind zehn Mal mehr als im gesamten Vorjahr; Es berichtet Christian Wehrschütz:
Auch in Salzburg hat die bei ihrem Gipfeltreffen keine einheitliche Linie in der Frage der Migration finden können. Umstritten bleiben die Aufteilung der Migranten und sogar die Stärkung der EU-Polizeibehörde FRONTEX, die für den Schutz der Außengrenzen der EU zuständig ist. Während die europäischen Staaten streiten, nimmt die Belastung der Staaten des ehemaligen Jugoslawien durch die neue Balkan-Route deutlich zu. So registrierte allein Bosnien und Herzegowina in den ersten sieben Monaten dieses Jahres etwa 12.000 Migranten, das ist zehn Mal mehr als im gesamten Jahr davor. Die mit Abstand größte Gruppe bilden Bürger aus Pakistan. Nach
Das Schlimmste, was es für Eltern gibt, ist es wohl, ihren Kindern ins Grab nachschauen zu müssen. Dieses Schicksal traf die Familie von Damir Dragicevic Mitte März dieses Jahres. Ihr 21-jähriger Sohn David war sechs Tage verschwunden ehe seine Leiche an der Mündung eines Flusses in Banja Luka gefunden wurde. Polizei und staatliche Medien präsentierten den Fall als den Tod eines Drogensüchtigen, der nach einem Einbruch Selbstmord beging. Daraufhin gingen die Eltern und viele Bürger auf die Barrikaden und die Proteste dauern auch noch fast vier Monate nach Davids Tod an. Auf Facebook bildete sich eine Gruppe, die bereits mehr als 320.000 Mitglieder zählt und „Gerechtigkeit für David“ fordert, die es bis heute allerdings nicht gibt:
Während die EU weiter um eine gemeinsame Politik gegenüber Migranten ringt, steigen in Bosnien und Herzegowina die Zahlen. Mehr als 7.000 Migranten sind heuer bereits über Serbien und über die Nebenroute von Griechenland nach Albanien und Montenegro nach Bosnien gekommen. Ein Brennpunkt ist die Gemeinde Velika Kladusa ganz im Nordwesten, im Grenzgebiet zu Kroatien. Während die lokalen Politiker streiten, kommt Hilfe nur von privaten und internationalen Organisationen
„Die aktuelle Lage entlang der Balkan-Route erinnert mich an das Frühjahr 2015.“ – So beschreibt ein hochrangiger Polizeioffizier eines Balkan-Landes seine Eindrücke über die steigenden Migrationszahlen, deren Ausgangspunkt neuerlich die EU-Außengrenze zwischen der Türkei und Griechenland bildet. Massiv betroffen sind wieder die griechischen Inseln; zu Wochenbeginn waren dort nach Angaben der Behörden fast 17.000 Migranten und Flüchtlinge registriert, wobei einige Inseln massiv überbelegt sind. Der Transport auf das griechische Festland ist nur eine Frage der Zeit
Auf der Balkan-Route von Griechenland bis nach Slowenien sind derzeit 80.000 Migranten unterwegs; 60.000 davon in Griechenland, 20,000 im ehemaligen Jugoslawien und Albanien. Das sind Schätzungen der Polizeibehörden vor Ort. In Sarajewo fand daher heute eine Konferenz der Innenminister der betroffenen Staaten statt; einhelliger Tenor: die Krise des Jahres 2015 dürfe sich nicht wiederholen:
Am Balkan wird die klassische Route für die Migration weiter stark überwacht. Doch zunehmend Ankünfte aus der Türkei nach Griechenland sowie die Visafreiheit, die zwischen Serbien und dem Iran sowie zwischen der Türkei und Bosnien besteht, führt seit einigen Monaten nun wieder zu stark steigenden Migrationsbewegungen. Ein Brennpunkt der neuen Route ist nun Bosnien und Herzegowina; seine Außengrenze mit Kroatien ist mehr als 1000 Kilometer lang und die kroatische
Die Gemeinde Velika Kladusa liegt ganz im Nordwesten von Bosnien und Herzegowina, keine fünf Kilometer von der kroatischen Grenze entfernt. Am Ortsrand der Gemeinde an einem Flüsschen auf einem Feld steht ein Lager mit kleinen Zelten, das gestern etwa 70 Personen beherbergte. Iraker, Syrer, Pakistani und Iraner sehen wir, wobei junge Männer stark vertreten aber auch Familien mit kleinen Kindern zu sehen sind. Versorgt wird das Lager von lokalen Helfern aus Velika Kladusa mit Nahrung, Kleidung oder Medikamenten.