Berichte Ukraine
Bericht 191 bis 200 von 1385
Landwirtschaft und Abkommen für Odessa
In einer Woche läuft das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine aus. Unter Vermittlung von UNO und Türkei kam es vor etwa einem Jahr zustande und ermöglicht Getreidelieferungen über den Hafen Odessa, die vor allem Länder in Afrika und im arabischen Raum vor Hungersnöten bewahren sollen. Derzeit ist aber unklar, ob dieses Abkommen verlängert wird; Kiew wirft Moskau vor, bereits jetzt die Abfertigung von Schiffen zu verzögern. Für die Ukraine und ihre Landwirtschaft bedeuten die Seetransporte eine wirtschaftliche Lebenslinie; die Rolle großer Agrarbetriebe schildet unser Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz an folgendem Beispiel:
20230512 ORF III Rolle der Landwirtschaft und Abkommen Odessa Wehr Mod
20230512 ORF III Rolle der Landwirtschaft und Abkommen Odessa Wehr Mod
In einer Woche läuft das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine aus. Unter Vermittlung von UNO und Türkei kam es vor etwa einem Jahr zustande und ermöglicht Getreidelieferungen über den Hafen Odessa, die vor allem Länder in Afrika und im arabischen Raum vor Hungersnöten bewahren sollen. Derzeit ist aber unklar, ob dieses Abkommen verlängert wird; Kiew wirft Moskau vor, bereits jetzt die Abfertigung von Schiffen zu verzögern. Für die Ukraine und ihre Landwirtschaft bedeuten die Seetransporte eine wirtschaftliche Lebenslinie; die Rolle großer Agrarbetriebe geht aber in Kriegszeiten weit über die Landwirtschaft an sich hinaus ….
Astarta und Odessa
20230511 ZiB1 Rolle der Landwirtschaft und Abkommen Odessa Wehr Mod
In einer Woche läuft das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine aus. Unter Vermittlung von UNO und Türkei kam es vor etwa einem Jahr zustande und ermöglicht Getreidelieferungen über den Hafen Odessa. Derzeit ist unklar, ob dieses Abkommen verlängert wird; Kiew wirft Moskau vor, bereits jetzt die Abfertigung von Schiffen zu verzögern. Für die Ukraine und ihre Agrarbetriebe bedeuten die Seetransporte eine wirtschaftliche Lebenslinie;
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine
Insert1: Viktor Iwantschik, Agrarproduzent in der Ukraine
Insert2: Viktor Iwantschik, Agrarproduzent in der Ukraine
Gesamtlänge: 1’33
Astarta zählt zu den ganz großen landwirtschaftlichen Produzenten in der Ukraine. Bei Milch ist das Unternehmen ebenso führend wie bei Soja und bei der Erzeugung von Zucker aus Zuckerrüben; bewirtschaftet werden mehr als 200.000 Hektar. So wichtig der Heimmarkt ist, so ist doch auch der Export über den Hafen Odessa ein wichtiger Faktor:
14'16'4 - Heimmarkt und Export – 15’49 -16'59'6
"54 Prozent unserer Einnahmen erwirtschaften wir durch Export; das betrifft natürlich nicht nur Getreide, sondern auch Zucker und Soja-Produkte, wo wir 70 Prozent exportieren. Getreide exportieren wir zu zwei Drittel über den Hafen Odessa, ein Drittel über den Landweg. Für uns und die Landwirtschaft ist es wichtig, dass der grüne Korridor fortgesetzt wird. "
In der Ukraine entfallen etwa 60 Prozent aller Exporte auf die Landwirtschaft; die Aussaat ist in vollem Gange, doch viele Betriebe leiden unter den Folgen des Krieges – von der Verminung von Feldern bis hin zum Mangel an Arbeitskräften, die eingezogen oder geflohen sind:
12’16‘5 - Diversifizierung und Reaktion auf Krieg und Probleme - 12'59'8 – 13‘27‘4
"Für die Landwirtschaft kann dieses Jahr schwieriger werden als das vergangene; die finanziellen Reserven der Bauern und anderer Betriebe sind geringer geworden, während sich die Bereitschaft der Banken, Kredite zu vergeben, nicht sehr verbessert hat.“
Astarta hat diese Probleme nach eigenen Angaben nicht; trotzdem bleibt Odessa die Lebensader, und daher ist eine Verlängerung des Getreideabkommens so wichtig.
Reportage aus Slowjansk in der Ostukraine
20230502 ORFIII Reportage aus Slowjansk in der Ostukraine Wehrschütz Mod
Die Stadt Slowjansk liegt in der Ostukraine, etwa 40 Kilometer von der umkämpften Stadt Bachmut entfernt. Die Front liegt mit 25 Kilometer zwar näher bei Slowjansk, doch das ist immer noch besser als im Sommer des Vorjahres, als die Front nur mehr 10 Kilometer entfernt war. Diese wechselhafte Lage spiegelt sich auch in der Zahl der Einwohner wider, die vor dem Krieg mit 100.000 etwas höher war als in Klagenfurt. Eine Reportage von Christian Wehrschütz
Krieg der Drohnen in der Ukraine
20230502 ORF III Der Krieg der Drohnen in der Ukraine Wehrschütz Mod
Der Krieg in der Ukraine ist auch der erste Krieg, bei dem Drohnen in derart umfassender Weise auf beiden Seiten zum Einsatz kommen. Zu Beginn hatten die Ukrainer durch türkische Kampfdrohen die Nase vorn, doch seit einigen Monaten setzt Russland nun ganz massiv auch auf iranische Kamikaze-Drohnen, die den ukrainischen Streitkräften spürbare Verluste zufügen. Da will Kiew aufholen; ein Spendenprogramm wurde gestartet, das bereits erste Erfolge zeitigt;
Der Krieg der Drohnen in der Ukraine
20230430 ZiB2 Der Krieg der Drohnen in der Ukraine Wehrschütz Mod
Der Krieg in der Ukraine ist auch der erste Krieg, bei dem Drohnen in derart umfassender Weise auf beiden Seiten zum Einsatz kommen. Beginn hatten die Ukrainer durch türkische Kampfdrohen die Nase vorn, doch seit einigen Monaten setzt Russland nun ganz massiv auch auf iranische Kamikaze-Drohnen, die den ukrainischen Streitkräften spürbare Verluste zufügen. Da will Kiew aufholen; ein Spendenprogramm wurde gestartet, das bereits erste Erfolge zeitigt;
Drohnen in der Ukraine
20240429 MiJ Ukraine und der Krieg der Drohnen Wehrschütz Mod
Der Krieg in der Ukraine ist auch der erste Krieg, bei dem Drohnen in derart umfassender Weise auf beiden Seiten zum Einsatz kommen. Beginn hatten die Ukrainer durch türkische Kampfdrohen die Nase vorn, doch seit einigen Monaten setzt Russland nun ganz massiv auch auf iranische Kamikaze-Drohnen, die den ukrainischen Streitkräften spürbare Verluste zufügen. Da will Kiew aufholen; ein Spendenprogramm wurde gestartet, das nun bereits erste Auswirkungen auch am Schlachtfeld hat, berichtet aus Kiew unser Korrespondent Christian Wehrschütz:
Die Ukraine und ihre Offensive
20230427 ORFIII Die Ukraine und ihre Offensive Wehrschütz Mod
In der Ukraine laufen die Vorbereitungen für die geplante Offensive gegen die russischen Besatzer auf vielen Bereichen auf Hochtouren; das betrifft die Lieferung von Waffen und Munition aus dem Westen sowie die Ausbildung ukrainischer Soldaten insbesondere in den USA, Großbritannien und Deutschland, wo nach amerikanischen Angaben 8,000 Soldaten ausgebildet werden. All diese Aktivitäten bleiben - in welchem Ausmaß auch immer – den russischen Streitkräften nicht verborgen; abgesehen von den Kämpfen um Bachmut und andere Orte in der Ostukraine, versuchen die Russen, sich ebenfalls so gut wie möglich auf den ukrainischen Gegenangriff vorzubereiten. In Kiew hat unser Korrespondent Christian Wehrschütz mit einem hochrangigen ehemaligen Offizier über den bevorstehenden Angriff gesprochen;
Die Ukraine und ihre Offensive
In der Ukraine laufen die Vorbereitungen für die geplante Offensive gegen die russischen Besatzer auf vielen Bereichen auf Hochtouren; das betrifft die Lieferung von Waffen und Munition aus dem Westen sowie die Ausbildung ukrainischer Soldaten insbesondere in den USA, Großbritannien und Deutschland, wo nach amerikanischen Angaben 8,000 Soldaten ausgebildet werden. All diese Aktivitäten bleiben - in welchem Ausmaß auch immer – den russischen Streitkräften nicht verborgen
Voraussetzungen für die ukrainische Offensive
In der Ukraine laufen die Vorbereitungen für die geplante Offensive gegen die russischen Besatzer auf vielen Bereichen auf Hochtouren; das betrifft die Lieferung von Waffen und Munition aus dem Westen sowie die Ausbildung ukrainischer Soldaten insbesondere in den USA, Großbritannien und Deutschland, wo nach amerikanischen Angaben 8,000 Soldaten ausgebildet werden. All diese Aktivitäten bleiben - in welchem Ausmaß auch immer – den russischen Streitkräften nicht verborgen; abgesehen von den Kämpfen um Bachmut und andere Orte in der Ostukraine, versuchen die Russen, sich ebenfalls so gut wie möglich auf den ukrainischen Gegenangriff vorzubereiten. In Kiew hat unser Korrespondent Christian Wehrschütz mit einem hochrangigen ehemaligen Offizier über den bevorstehenden Angriff gesprochen; hier sein Bericht:
Es liegt in der Natur der Sache, dass die ukrainische militärische und politische Führung keine Angaben über Art, Ort und Stoßrichtung der geplanten Offensive macht. Militärexperten rechnen, dass bis zu 70.000 Soldaten aufgeboten werden; dass ist in Verbindung mit Waffen, Transport und Nachschub eine enorme Zahl, die in Bereitstellungsräumen zusammengezogen werden, und insbesondere vor dem russischen Gegner getarnt werden müssen, um die Gefahr von Artillerie- und Raketenbeschuss so gering wie möglich zu halten. Klar ist, dass sich die ukrainischen Streitkräfte mehr Panzer und andere schwere Waffen vom Westen gewünscht haben; klar ist auch, dass bisher die Luftabwehr zu den Schwächen der Ukrainer zählte; angesprochen auf die Folgen dieses Mankos sagt Generalmajor außer Dienst Sirhij Krivonos in Kiew:
18'56'6 - Ausreichend Waffen und Gerät? Alteisen - 20'28'8
"Im Krieg hat die Armee von folgenden Dingen nie genug: das sind Waffen, Munition, Soldaten, Verpflegung und Geld. Natürlich hätte unsere Armee gerne mehr Waffen und mehr ausgebildete Soldaten, die diese Waffen bedienen können. Doch wir haben, was wir haben, und daran orientieren sich auch die Angriffspläne. Hätte wir mehr Waffen, würde der Angriff größer sein, haben wir weniger Waffen, wird er kleiner sein, so ist das. Doch es geht nicht darum, an jedem Kilometer der Front eine bestimmte Anzahl an Panzern zu haben, sondern es geht um die Schwergewichtsbildung an einem bestimmten Abschnitt der Front. Doch Waffen ohne ausgebildete Mannschaften, ohne Logistik, ohne richtiges Schwergewicht, ohne Störung der Kommunikation der Russen, ohne Ausschaltung ihrer Stäbe, ihrer Luftabwehr und Flugzeuge, ohne diese Voraussetzungen sind Waffen nur Alteisen. Panzer allein, sind nur ein Haufen Alteisen."
Nach dem militärischen Führungsverfahren werden die Ukraine an einem bestimmten Frontabschnitt ihr Schwergewicht bilden und an anderer Stelle vielleicht einen Scheinangriff führen; entscheidend ist weniger die Zahl der Soldaten auf beiden Seiten, sondern vielmehr die Frage, ob die Ukrainer genügend Feuerkraft, Minenräumpanzer und andere schwere Waffen im Kampf der verbundenen Waffen einsetzen können; denn der russische Gegner hatte viel Zeit, um sich einzugraben und Stellungsysteme auszubauen, die im Süden mehr als 20 Kilometer tief gestaffelt sind. Zur Bedeutung des ersten Kampftages, des Faktors Überraschung, sagt Generalmajor Sergij Krivonos:
13'40'2 - Offensive erster Tag - 14'45'4 /14'55'3
"Natürlich kann bereits der erste Tag über den Erfolg des Angriffs entscheiden; doch ob das auch für das moderne Gefecht gilt, ist für mich fraglich. Denn auch die weiteren Tage können entscheidend sein, weil der Feind ausreichend Reserven hat, um Gegenangriffe zu führen oder unseren Angriff aufzuhalten. Daher ist die Grundfrage, wie rasch wir in erster Linie die Führungspunkte der russischen Armee und ihre Logistik vernichten können. Doch erstens geht es um die Führung; ist der Kopf abgeschlagen wird auch, der Körper nicht mehr denken können. Das wird daher auch das Neutralisieren der Führung der russischen Armee die Aufgabe des ersten Tages sein, dazu zählen Verbindung, Aufklärung und die Stäbe."
Für die Ukraine geht es um enorm viel; scheitert die Offensive, könnte die westliche Unterstützung schwinden und die Forderungen nach einem Waffenstillstand oder Friedensverhandlungen zu für Kiew ungünstigen Bedingungen aus dem Westen laut werden, die auch klare territoriale Zugeständnisse an Moskau einschließen könnten.
Bericht 191 bis 200 von 1385
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