Im Krieg in der Ostukraine sind gestern nach ukrainischen Angaben sechs Soldaten getötet worden. Intensiv waren wiederum die Artillerieduelle um den Flughafen von Donezk. Die prorussischen Rebellen beschuldigen Kiew ebenfalls die Waffenruhe immer öfter zu brechen. Ruhig war es dagegen gestern in der Stadt selbst; die Bewohner leiden aber wieder stärker unter den Folgen des Krieges:
In der krisengeschüttelten Ukraine sind ausländische Investoren derzeit rar. Einer der wenigen ist die österreichische Firma amic, die das Tankstellennetz der russischen Lukoil übernommen hat. Die Einführung der neuen Marke ist in vollem Gange, berichtet aus Kiew Christian Wehrschütz:
Die Ukraine ist derzeit kein Land, dass bei ausländischen Investoren hoch im Kurs steht; Krieg, Krise und Korruption führen dazu, dass Investoren das Land meiden, und Banken derzeit auch praktisch nicht bereit sind, Kredite zu vergeben. Ein neuer Investor stammt allerdings aus Österreich; so hat die Firma „amic“ mit Sitz in Wien nun damit begonnen, die Tankstellenkette des russischen Lukoil-Konzerns umzugestalten. Lukoil litt massiv unter dem katastrophalen Image, dass Russland in der Ukraine hat und überließ der „amic im Vorjahr seine Tankstellenkette; die ukrainische Wettbewerbsbehörde billigte Ende April die Übernahme, und nun ist das sogenannte „Rebranding“ der Tankstellen in der Ukraine voll im Gange, um Kunden zurückzugewinnen. Mit an Bord der „amic“ ist als Vorsitzender des Aufsichtsrates Wolfgang Ruttensdorfer, ehemals Staatssekretär und Generaldirektor der OMV. Aus Kiew berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz:
Die Ukraine ist derzeit kein Land, dass bei ausländischen Investoren hoch im Kurs steht; Krieg, Krise und Korruption führen dazu, dass Investoren das Land meiden, und Banken derzeit auch praktisch nicht bereit sind, Kredite zu vergeben. Ein neuer Investor stammt allerdings aus Österreich; so hat die Firma „amic“ mit Sitz in Wien nun damit begonnen, die Tankstellenkette des russischen Lukoil-Konzerns umzugestalten. Lukoil litt massiv unter dem katastrophalen Image, dass Russland in der Ukraine hat und überließ der „amic im Vorjahr seine Tankstellenkette; die ukrainische Wettbewerbsbehörde billigte Ende April die Übernahme, und nun ist das sogenannte „Rebranding“ der Tankstellen in der Ukraine voll im Gange, um Kunden zurückzugewinnen. Mit an Bord der „amic“ ist als Vorsitzender des Aufsichtsrates Wolfgang Ruttensdorfer, ehemals Staatssekretär und Generaldirektor der OMV
Der Krieg in der Ostukraine hat nach offiziellen Angaben bisher fast 7.000 Zivilisten das Leben gekostet. Doch das sind nur die offiziellen Zahlen, Schätzungen sind um ein vielfaches höher. Zweifelhaft sind auch die offiziellen Zahlen zu den Verlusten bei den Streitkräften; sie werden mit etwa 1.700 Gefallenen angegeben. Doch nicht nur die Todesopfer, sondern auch die vielen Niederlagen der Streitkräfte sind das Ergebnis ihres Niedergangs in den mehr als 20 Jahren seit dem Zerfall der Sowjetunion. Angesichts des Krieges unter russischer Beteiligung in der Ostukraine investiert Kiew nun etwa fünf Prozent in die Modernisierung aller seiner Sicherheitskräfte. Das ist de facto eine Verdoppelung der Ausgaben für die Sicherheitskräfte, und das in Zeiten einer auch massiven wirtschaftlichen Krise. Bei der Modernisierung der Streitkräfte helfen auch die NATO und ihre Mitgliedsstaaten; über die NATO-Annäherung der Ukraine berichtet aus Kiew unser Korrespondent Christian Wehrschütz:
In der Ukraine haben auch die Gedenkfeiern zum Ende des Zweiten Weltkrieges die tiefe Kluft gezeigt, die zwischen der Führung in Kiew und den prorussischen Rebellengebieten herrscht. In Donezk gab es gestern eine Militärparade, gefeiert wurde nur der 9. Mai. Kiew feierte dagegen zum ersten Mal auch den 8. Mai, um seine Annäherung an die Europäische Union zu demonstrieren, ein Weg, den die Rebellen ablehnen.
Die Ukraine nutzt das Gedenken an den 70. Jahrestag des Zweiten Weltkriegs, um sich geistig und kulturell stärker vom russischen Einfluss zu lösen. Daher finden die offiziellen Feiern an zwei Tagen, am 8. und am 9. Mai statt. Nur heuer gefeiert wurde in der prorussischen Rebellen-Hochburg Donezk. Aus Donezk berichtet Christian Wehrschütz:
Die Ukraine nutzt das Gedenken an den 70. Jahrestag des Zweiten Weltkriegs, um sich geistig und kulturell stärker vom russischen Einfluss zu lösen. Daher finden die offiziellen Feiern an zwei Tagen, am 8. und am 9. Mai statt. Während Europa und die USA am 8. Mai feiern, feierten die Staaten der ehemaligen Sowjetunion und damit auch die Ukraine stets am 9. Mai. Dieser Unterschied hat historisch mit der Art und Weise zu tun, wie die Deutsche Wehrmacht gegenüber den Westmächten und der Sowjetunion 1945 kapituliert hat. Die Ukraine will nun durch die stärkere Betonung des 8. Mai ihre besondere Bedeutung im Zweiten Weltkrieg hervorheben und auch ein Zeichen in Richtung Europa setzen. Nicht an dieser Wende beteiligen sich die prorussischen Rebellen-Gebiete in der Ostukraine. So fand heute in der Rebellenhochburg Donezk auch eine eigene Militärparade statt. Aus Donezk berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz:
Der Österreicher Kurt Schmid hilft derzeit in der Ostukraine mit, das kulturelle Leben wieder aufzubauen. Schmid spielte bis zu seiner Pensionierung bei den Niederösterreichischen Tonkünstlern; 2002 kam er durch ein Gastspiel auch nach Lugansk und wurde dort dann musikalischer Leiter des Philharmonischen Orchesters. 12 Jahre dauerte sein Einsatz. Nun ist Lugansk seit Monaten in der Hand prorussischer Rebellen. Die Verwaltung des Bezirks übersiedelte daher in die 80 Kilometer nördlich gelegene Stadt Severodonezk. In der 120.000 Einwohner zählenden Stadt baut Schmid nun mit geflohenen Mitgliedern des Ensembles das Orchester wieder auf, das gestern sein erstes Konzert seit März des Vorjahres gegeben hat. Mit dabei war unser Korrespondent Christian Wehrschütz, hier sein Bericht:
Der Österreicher Kurt Schmid hilft derzeit in der Ostukraine mit, das kulturelle Leben wieder aufzubauen. Schmid spielte bis zu seiner Pensionierung bei den Niederösterreichischen Tonkünstlern; 2002 kam er durch ein Gastspiel auch nach Lugansk und wurde dort dann musikalischer Leiter des Philharmonischen Orchesters. 12 Jahre dauerte sein Einsatz. Nun ist Lugansk seit Monaten in der Hand prorussischer Rebellen. Die Verwaltung des Bezirks übersiedelte daher in die 80 Kilometer nördlich gelegene Stadt Severodonezk. In der 120.000 Einwohner zählenden Stadt baut Schmid nun mit geflohenen Mitgliedern des Ensembles das Orchester wieder auf, das gestern sein erstes Konzert seit März des Vorjahres gegeben hat.