20240502 ZiB2 Krise der Energieversorgung durch den Krieg Wehrsch Mod
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine
Insert1: Dmitri Saharuk, Stellvertretender Direktor des Energieversorgers Dtek
Insert2: Dmitri Saharuk, Stellvertretender Direktor des Energieversorgers Dtek
Gesamtlänge: 2’30
Der strategische Luftkrieg gegen die kritische Infrastruktur der Ukraine hat zwangsläufig auch den größten privaten Energieversorger, Dtek, massiv getroffen. Ein Ersatz durch kleine Generatoren ist bei großen Städten und ihrer Abwasserentsorgung oder Wasserversorgung nicht möglich. Daher hofft der Versorger Dtek bis zum Winter die Hälfte der zerstörten Kapazitäten erneuern zu können. Die Kosten werden derzeit auf 250 Millionen US-Dollar geschätzt; doch Geld ist nicht die einzige Herausforderung:
7'25'7 - Ausrüstung - 9'01'9
"Große Transformatoren, Generatoren, Turbinen werden üblicherweise nach einem konkreten Auftrag produziert und nicht auf Lager gehalten. Bei der Herstellungszeit sprechen wir von 12 bis 24 Monaten. Der schnellste Weg ist somit, nach alten Kraftwerken zu suchen, die in sowjetischer Zeit in Osteuropa gebaut wurden aber aus ökologischen Gründen kaum mehr genützt werden. Der Ausbau und Transport dieser Ausstattung ist der rascheste Weg für uns. Gerade jetzt verhandelt unser Energieministerium mit den Baltischen Staaten, mit Rumänien, Griechenland und Deutschland, um diese Kraftwerke auszuschlachten."
Doch im Krieg in der und gegen die Ukraine gibt es auch eine unsichtbare Front, und das sind die Cyber-Angriffe, die sich auch gegen die kritische Infrastruktur richten. An dieser Front waren ukrainische Experten in der Abwehr auch bei Dtek sehr erfolgreich:
18'39'3 - Cyberangriffe - 20'2'2
"Seit Kriegsbeginn wurde unser IT-System mehr als 27 Millionen Mal angegriffen. Wir haben vor fünf Jahren damit begonnen, eine Cyber-Sicherheitsstrategie umzusetzen. Wir haben viel investiert, und zwar nicht nur Geld, sondern auch personell, um derartige Cyber-Angriffe bekämpfen zu können. Da haben wir ein spezielles Team, das rund um die Uhr im Einsatz ist, die ständigen Versuche zu vereiteln, unser IT-System zu hacken. Jeden Tag, jede Sekunde, auch jetzt, wo wir hier sitzen, bin ich sicher, das Angriffe stattfinden.“
Dtek zählt 50.000 Mitarbeiter, 5000 dienen als Soldaten, mehr als 300 sind gefallen, mehr als 800 verwundet, davon mehr als 60 beim Reparatureinsatz. Diese Einsätze müssen oft nur wenige Kilometer von der Frontlinie stattfinden und sind daher lebensgefährlich.
20240501 Dmitri Saharuk DTEK izvrsni direktor Kiew
Sieben Branchen, Divisionen
Kohl, und Thermalkraftwerke, größter Kohleproduzent
größter privater Gaserzeuger in der Ukraine
Solar und Wind - fünf Prozent der dadurch produzierten Energie
Stromverteilernetz in Kiew, Dnipro, Donezk - 5'5 Millionen Konsumenten, Kunden
Vor Kriegsbeginn - bis zu 19 Prozent der gesamten Energie der Ukraine
Ziel im Großangriff in März, April, zwei Mal März, zweimal April,
Kalorische Kraftwerke und Wasserkraftwerke, Netze,
sechs Kraftwerke beschädigt, einige zerstört, 80 Prozent des Potentials zerstört
50 Prozent könnten bis zu Beginn der Heizperiode im Winter hergerichtet, erneuert werden,
5'29'8 - Zerstörung und Hilfe - 7'20'8
" Es gibt einen großen Unterschied zwischen kleinen Generatoren und den Stromkapazitäten, die jüngst beschädigt wurden, denn das waren etwa acht Gigawatt. Es ist unmöglich eine derartige Kapazität durch kleine Generatoren auszugleichen; sie sind gut für kleine Wohnungen, aber nicht für Großstädte. Es ist unmöglich, ein Abwassersystem wie in Kiew damit zu betreiben, denn da braucht man etwa 30 Megawatt; dasselbe gilt für die Wasserversorgung, wo man die Pumpen betreiben muss. Somit gibt in Hinblick auf den nächsten Winter nur die Möglichkeit, die zerstörten Kapazitäten so rasch und so weit wie möglich zu reparieren. Dazu brauchen wir zunächst Geld; in unserem Fall schätzen wir, dass Ausrüstung im Wert von etwa 250 Millionen US-Dollar beschafft werden muss. Wir kennen diesen Preis sehr gut, weil wir bereits zehn Einheiten repariert haben; das kostete uns im vergangenen Winter 110 Millionen US-Dollar. Doch damals waren die Schäden deutlich geringer."
7'25'7 - Ausrüstung - 9'01'9
"Doch selbst wenn man das Geld hat, ist es manches Mal schwer, die Ausrüstung zu bekommen. Große Transformatoren, Generatoren, Turbinen werden üblicherweise nach einem konkreten Auftrag produziert und nicht auf Lager gehalten. Bei der Herstellungszeit sprechen wir von 12 bis 24 Monaten.
„Der schnellste Weg ist somit, nach alten Kraftwerken zu suchen, die in sowjetischer Zeit in Osteuropa gebaut wurden aber aus ökologischen Gründen kaum mehr genützt werden. Der Ausbau und Transport dieser Ausstattung ist der rascheste Weg für uns. Gerade jetzt verhandelt unser Energieministerium mit den Baltischen Staaten, mit Rumänien, Griechenland und Deutschland, um diese Kraftwerke auszuschlachten. Das ist keine ideale Lösung, das werden dann so eine Art-Frankenstein-Kraftwerke sein, aber es ist sehr schnell machbar."
Natürlich muss Beschaffung weiterlaufen,
Natürlich - Abwehr -
9'17'3 - Schutz und Wiederaufbau - 9'33'6
"In unserem Fall haben wir zehn Einheiten wiederaufgebaut, und alle von ihnen wurden wieder beschädigt und zerstört. Die Ironie liegt darin, dass eine Einheit erst drei Wochen wieder ans Netz ging, ehe sie im März wieder angegriffen wurde."
10'44'0 - Siemens und andere Ersatzteile, Mehrzahl kann auch im Westen beschafft werden,
13'13'7 - Eigenschutz und Maßnahmen und Grenzen - 14'06'7
14'55'9 - Luftabwehr durch Streitkräfte und Munition - 15'57'7
"Der einzig effiziente Weg Kraftwerke zu schützen, liegt darin in ihrer Nähe Fliegerabwehrsysteme in ihrer Nähe zu stationieren., die modern genug sind, um ballistische Raketen abschießen zu können. Doch diese Waffensysteme brauchen auch ausreichend Munition. In unserem Fall waren die Russen so effizient, weil die Fliegerabwehrsysteme keine Munition mehr hatten. So konnten sechs von 12 Raketen abgeschossen werden, doch für den Rest fehlte es an Munition. Daher zerstörten die restlichen sechs die Anlage."
Viele Kapazitäten für die Reparatur in der Ukraine, Generatoren, Turbinen, Transformatoren, Ankauf der Ersatzteile,
Daher haben wir sehr viel an Ressourcen in unser modernes IT-System investiert, um es zu schützen. "
50.000 Mitarbeiter, 5000 im Kriegsdienst, KA 264, 11 gefangen, 65 Vermisst, 822 Verwundet, 62 wurden beim Reparatureinsatz verwundet, 4 getötet,
22'31 - Kontrollraum getroffen, extrem stark, schwere Verletzung,
2,3 Kilometer entfernt von der Front,