SOS Kinderdoerfer in der Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine
Kamera: Nenad Dilparic; Schnitt: Mica Vasiljevikc
Insert: Tatjana Juritschko und Sergei Gaschenko, Pflegeeltern in Lemberg
Insert: Serhi Lukaschow, Leiter von SOS-Kinderdorf in der Ukraine
Insert: Olena Kluschina, Großmutter und Flüchtling aus der Ostukraine
Insert: Nora Deinhammer, SOS-Kinderdorf Österreich
Gesamtlänge: 3’09
Lemberg in der Westukraine war zu Kriegsbeginn vor zwei Jahren eine zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge aus allen umkämpften und bedrohten Landesteilen. Bei ihrer Aufnahme halfen der Stadtverwaltung auch viele Hilfsorganisationen aus dem Ausland. Dazu zählt die Organisation SOS-Kinderdorf, die seit mehr als 20 Jahren in der Ukraine ist. Ein Beispiel bilden diese Pflegeeltern, die zehn Kinder im Alter von drei bis 19 Jahren betreuen. Die Umstellung nach der Flucht ist bis heute spürbar:
10'04'1 - Umstellung Kleinstadt auf Lemberg - 10'41'7
"Wir lebten in einer Kleinstadt; da konnte man alles zu Fuß erreichen, die Schule und den Kindergarten. Jetzt ist das viel schwieriger, weil wir die Kinder in die Schule fahren und wieder abholen müssen. Den ganzen Tag sind wir mit den Kindern unterwegs. Hinzu kommt der Nachmittagsunterricht. Aber wir müssen auch kochen, waschen, den Haushalt machen."
Die Unterstützung der Pflegeeltern umfasst viele Bereiche:
Serhi Lukaschow 11'26'3 - Wie wird Pflegefamilien geholfen? - 12'32'9
„Wir unterstützen diese Pflegefamilien finanziell, damit sie selbst eine Unterkunft mieten und unabhängig leben können. Wir finanzieren auch eine Berufsausbildung für die Mutter im Rahmen des Möglichen. Wir vergeben Kredite für den Weg in die Selbständigkeit, damit die Familien selbst Geld verdienen können. Diese Ausbildung findet bei uns statt, und die Familien und die Kinder kommen mehrmals pro Woche zu uns. Somit leben sie selbständig, aber wir helfen, wenn es ihnen schlecht geht."
Betreut werden aber nicht nur Pflegefamilien. Olexander ist neun Jahre alt; er floh mit seinen Großeltern aus einer unter Beschuss stehenden Stadt im Landkreis von Donezk nach Lemberg. Psychologen und Logopäden halfen ihm, die seelischen Belastungen zu überwinden, die der Beschuss seines Hauses hervorgerufen hat. Betreut wird er in Lemberg von seinen Großeltern:
Olena Kluschina 2'41'4 - Hilfe - 3'26'7
Bereits seit zwei Jahren hilft uns diese Organisation sehr. Geholfen hat sie uns, das Sorgerecht zu bekommen, weil die Eltern als Sanitäter an der Front sind. Doch nicht nur juristisch, sondern auch materiell und psychologisch wurde uns sehr geholfen."
Aktiv ist die Hilfsorganisation auch in frontnahmen Gebieten; selbst in Luftschutzkellern werden sogenannte „Kinderfreundliche Räume“ eingerichtet:
Nora Deinhammer 11'41'7 - Mobile Teams die spielen - 12'14‘9
"Das sind Betreuer,... verlassen haben, nachbauen."
Die Betreuung von Kindern und Familien wird weiter wichtig bleiben. Denn auch im Hinterland oder in der Hauptstadt Kiew wird etwa der Unterricht durch den Krieg beeinflusst oder unterbrochen. Bei Fliegeralarm geht es in den Schutzraum, und ein gefahrenfreies Leben ist nicht in Sicht.