Heinz Fischer zu Janukowitsch und zum Ukraine Krieg
Als Bundespräsident Heinz Fischer Viktor Janukowitsch in Wien begrüßte ahnte niemand, dass dies die letzte Reise des ukrainischen Präsidenten ins westliche Ausland sein würde. Am späten Vormittag wurde bekannt, dass die Ukraine das Abkommen mit der EU nicht unterzeichnen wird. Daher kam es außer Protokoll am Abend zu einem vierstündigen Gespräch der beiden Präsidenten in einem Hotel in Wien. Heinz Fischer erinnert sich:
6'43'2 - Abend Treffen Skylla und - 7'35'3
"Er hat mir in größter Genauigkeit ... keine andere Wahl gehabt."
Somit war Janukowitschs Hinwendung zu Russland keine Kehrtwende aus Liebe, sondern aus Zwang? Ja, betont der Alt-Bundespräsident:
8'31‘5 - Kein Prorussischer Präsident - 9'13‘2
"Er wollte signalisieren ... nicht überleben würde ... und Russland zu vergrämen.“
War die Sprengkraft, die diese schwierige Position der Ukraine haben könnte, absehbar? Darauf antwortet Heinz Fischer so:
13'27'4 - EU und Reaktionen - 14'06'2
"Man wusste, die Ukraine ist im ... nicht irgendwie absehbar."
Janukowitsch konnte Putins Druck auch deshalb nicht standhalten, weil die Ukraine vor dem Staatsbankrott stand, russische Milliarden dringend gebraucht wurden, und Janukowitsch auf die Wähler in der Ostukraine angewiesen war. Doch erst die exzessive Polizeigewalt am Maidan gepaart mit der grassierenden Korruption besiegelte sein Schicksal in Kiew, das Janukowitsch Ende Februar 2014 verließ. Knapp 10 Jahre später herrscht bereits fast zwei Jahre Krieg in der Ukraine. Ist die Diplomatie völlig abgemeldet? Nein, vermutet Heinz Fischer:
20'32'1 - Diplomatie? - 21'27'0
"Ich glaube nicht, dass das völlig ... sind wir noch entfernt, ich weiß nicht wie weit?
Wie weit der Friede noch entfernt ist, weiß derzeit wohl niemand, und so steht der Ukraine ein zweiter, schwieriger Kriegswinter bevor.