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Großindustrie im Krieg gegen Russland

Fernsehen
ORFIII
Berichte Ukraine

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine

Inserts: Jock Mendoza-Wilson, SCM-Direktor für Internationale Beziehungen

Gesamtlänge: 3’58

Russische Drohnen iranischer Bauart aber auch russischer Eigenbau bereiten den ukrainischen Truppen am Schlachtfeld massive Probleme. Doch Tarnen und Täuschen zählt zum Kriegshandwerk; und auf diesem Gebiet ist dieser Betrieb tätig, der täuschend echte Attrappen herstellt, die russische Angreifer in die Irre führen sollen. Auch diese Firma gehört zum Konzern SCM von Rinat Achmetow, dem bedeutendsten Unternehmer der Ukraine. Er spielt eine zentrale Rolle auch in der Stahlindustrie:

7'44'3 - Militärische Güter - 8'46'4
"Als erstes haben wir Panzerigel erzeugt, gefolgt von hochwertigem Stahl, der beim Körperschutz verwendet werden kann; da haben wir bisher 150.000 Stück für das Militär produziert. Dann haben wir 200 Unterstände aus Stahl für den Einsatz in Schützengräben hergestellt. Ein besonderes Projekt ist die Erzeugung von mehr als 250 Attrappen, die das russische Militär in die Irre führen sollen."
Doch nicht nur durch Täuschung sollen Drohnen neutralisiert werden

9'20'4 - Käfige gegen Drohnen - 9'50'1
"Wir erzeugen nun auch eine Art Metallkäfig, der auf Panzer und Artilleriesysteme montiert werden, um sie vor Angriffen mit Drohnen zu schützen. Wird der Sprengsatz nun abgeworfen, beschädigt er das Metallgehäuse, das rasch repariert oder ersetzt werden kann. Das sind große Schritte, um unsere Streitkräfte vor russischen Angriffen zu schützen."

Die Rinat-Achmetow-Stiftung in Kiew ist die zentrale Anlaufstelle für Planung und Verteilung humanitärer Hilfe im ganzen Land. Achmetow selbst tritt medial kaum in Erscheinung; er stammt aus Donezk, das seit 2014 von russischen Separatisten gehalten und schließlich von Russland annektiert wurde. Heimatlos wurde dadurch der Fußballklub „Schachtar Donezk“, dessen modernes Stadion ebenfalls von Achmetow gebaut wurde. Der Klub selbst ist Teil der humanitären Hilfe, die der Konzern leistet:

20'41'4 - Fußball und humanitäre Hilfe - 21'21'9
"Vergangenen Sommer absolvierte Schachtar Donezk Freundschaftsspiele in Europa. Mit den Klubs war vereinbart, dass die Einnahmen aus all diesen Spielen für humanitäre Zwecke in der Ukraine verwendet werden. Somit ist Schachtar ein wesentlicher Teil unserer unternehmerischen Geisteshaltung. Ein Beispiel ist der Verkauf von Michailo Mudrik an den Klub Chelsea. Die Transfersumme von umgerechnet 22 Millionen Euro wurde sofort zur Unterstützung der Ukraine verwendet."

Zur Humanitären Hilfe zählt, dass Rettungsautos und Medikamente an Krankenhäuser gespendet wurden; fast 14 Millionen Lebensmittelpakte wurden seit 2014 verteilt. Enorm sind nicht nur die Hilfsprogramme, sondern sind auch die Verluste, die der Konzern durch Russlands Krieg erlitten hat:

17'37'7 - Verluste der Gruppe von RA - 18'18'5
"Im ersten Teil des Krieges im Jahre 2014 betrugen unsere Verluste durch gewaltsame Übernahme oder durch Beschädigungen etwa 2,8 Milliarden US-Dollar. Was die derzeitige Lage betrifft, so ist bekannt, dass wir gegen die Russen Ansprüche geltend machen in der Höhe von 17 Milliarden US-Dollar wegen Zerstörungen und Einkommensverlusten. Doch es sind die menschlichen Kosten, die uns ganz besonders besorgt machen. Denn 900 unserer Mitarbeiter sind bisher in diesem Krieg getötet worden."

13.000 Mitarbeiter wurden bisher eingezogen; 200.000 zählt der Konzern insgesamt in der Ukraine; viele sind auch beim eigenen Energieversorger tätig, der im Winter durch enormen Einsatz die Stromversorgung in der Ukraine aufrechterhalten hat.

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