Interview zu AKW Saporischije
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine
Insert1: Petro Kotin, Präsident des ukrainischen Konzerns Energoatom
Insert2: Petro Kotin, Präsident des ukrainischen Konzerns Energoatom
Gesamtlänge: 1’41
Das AKW Saporischije liegt de facto an der Frontlinie bei den Städten Energodar und Nikopol. Die thermische Hülle der Reaktorblöcke sollte sogar dem Absturz eines Flugzeuges standhalten, nicht aber gezieltem Beschuss durch mehrere Raketen. Getroffen wurde das Kraftwerksgelände hin und wieder von Artillerie-Geschossen. Auch das ist gefährlich, weil im AKW viel radioaktives Material lagert:
15’58:
„Es gibt fast 9.000 Brennelemente, alle Reaktoren sind mit Kernbrennstoff befüllt; hinzu kommen sechs reaktornahe Lagerbecken für abgebrannte Brennelemente, 174 Container sind beladen und abgebrannte Brennelemente stehen im Freien. Beschuss könnte auch dort zur Freisetzung von Radioaktivität führen.“
Und was wissen Sie über die angebliche Verminung des AKW?
11’51:
„Wir wissen, dass die Besatzer das Territorium vermint haben, den Umkreis, die Durchgänge und die Militärzonen, die sie eingerichtet haben. Die neuesten Informationen stammen von Geheimdiensten. Auf Satellitenbildern sehen wir, dass auf den Dächern Objekte auftauchen, die dort nicht sein sollten, bei denen es sich möglicherweise auch um Sprengkörper handelt.“
Vor Ort haben Experten der IAEA bisher keinen Zugang zu den Dächern erhalten, um die Objekte überprüfen zu können. Keine Gefahr droht derzeit durch die Sprengung des Kachowka-Staudammes; nach Einschätzungen auch von Energoatom ist ausreichend Kühlwasser vorhanden, zumal die Reaktoren derzeit keinen Strom produzieren.