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Eine Amerikanerin als Sanitäterin

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Berichte Ukraine


20221226 MiJ Eine Amerikanerin als Sanitäterin in der Ukraine Wehrsch Mod
2’55
Der Krieg in der Ukraine fordert nicht nur viele Tote und Verletzte, sondern er fordert auch von zivilen und militärischen Helfern enorme Anstrengungen und Einsatzbereitschaft. Dazu zählt das medizinische Personal, das hauptberuflich aber auch als Freiwillige an der Front und im Hinterland im Einsatz ist. Dazu zählen auch Freiwillige aus dem Ausland, für Nicht-Regierungsorganisationen kostenlos arbeiten. Eine Amerikanerin hat unser Korrespondent Christian Wehrschütz in der Ostukraine getroffen und befragt; hier sein Bericht:

Sanitäter und Ärzte zählen in der Ukraine zu den wenig bekannten wahren Helden des Krieges. Die Bergung von Verwundeten erfolgt oft auch unter Beschuss. Im Einsatz sind dabei vielfach Freiwillige wie Jennifer Mullee, die aus Kalifornien stammt. Bereits acht Monate arbeitet sie gratis für eine private ukrainische Hilfsorganisation. Jennifer diente auch bereits zwei Mal in Afghanistan; die Verletzungen in der Ukraine seien grundsätzlich schlimmer, erläutert Jennifer Mullee:

8'32'9 - Katastrophale Verletzungen - 9'26'3
"Das sind katastrophale Wunden - Beine und Arme sind zerfetzt, Soldaten sind in die Brust geschossen, auch, weil ihnen die nötigen Mittel zum Selbstschutz ebenso fehlen wie gepanzerte Fahrzeuge. Somit sieht man hier viele schreckliche Verletzungen; schockiert war ich aber auch dadurch, dass ich an der Front erlebt habe, dass die Russen auf gepanzerte Fahrzeuge und Sanitäter schießen, die Verwundete bergen.; das habe ich noch nie zuvor erlebt."

Feuerwehrfrau, Ranger im Nationalpark, Ethnographie-Studium, Ausbildung zur Sanitäterin; die Schwester dreier Brüder und einer Schwester deckt ein breites Berufsspektrum ab. Sehr unterschiedlich sind ihre Einsätze in der Ukraine:

17'36'3 - Minen - 18'17'9
"Als Sanitäterin bin ich rund um die Uhr im Einsatz und kann immer gerufen werden. Wenn wir vorne waren, saßen wir 14 Stunden im Schützengraben, um zu helfen, wobei danach noch eine Rufbereitschaft bestand, um Evakuierungen zu begleiten. Jetzt begleite ich Pioniere, die Sprengmittel räumen. Da bin ich im Einsatz, sollte sich ein Pionier verletzten."

Bisher gab es dabei nur leichte Verletzungen und auch Jennifer hat ihre Einsätze bisher heil überstanden, und konnte so gesund in ihre Basis in der Ostukraine zurückkehren. Die Organisation, für die Jennifer tätig ist, trägt den sperrigen Namen „Prirogovs Erstes Freiwilliges Mobiles Spital“. Gegründet von einem ukrainischen Ehepaar finanziert die Organisation vom Krankenwagen bis zum Sanitätspersonal alles, was für die medizinische Versorgung gebraucht wird; dazu sagt Jennifer:

16'33'7 - Spendenaufrufe - 16'52'5
"Ich möchte betonen, dass wir dringend Spenden brauchen, um weitermachen zu können. Jeder Cent hilft, damit wir Medikamente kaufen können; jeder Cent wird verwendet, um die Soldaten besser behandeln zu können."

Jennifer sieht ihren Einsatz als persönliche Unterstützung für das Gute im Kampf gegen das Böse; dazu leiste sie als US-Amerikanerin ihren Beitrag; von der ukrainischen Sache ist Jennifer überzeugt:

6'53'8 - ukr. Kampfmoral - 7'04'8 - 7'57'4
"Der Durchhaltewille ist so stark und überwältigend; daher glaube ich, dass - was immer die Russen auch tun - die Ukraine siegreich sein wird."

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