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Humanitäre Hilfe und der Winter

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Berichte Ukraine
Mehr als neun Monate dauert der Krieg in der Ukraine bereits, und abgesehen von Millionen Flüchtlingen im Ausland leben nach Schätzungen der UNO auch etwa sieben Millionen Binnenflüchtlinge in der Ukraine selbst. Immer näher rückt nun der Winter; die kalte Jahreszeit sowie andauernde russische Angriffe auf die kritische Infrastruktur stellen das Land und Hilfsorganisationen vor neue Herausforderungen; das zeigt auch ein Besuch unseres Korrespondenten Christian Wehrschütz in der Stadt Nikopol, im Süden der Ukraine; hier sein Bericht: Märkte wie hier in der Stadt Nikopol zeigen, dass in der Ukraine auch neun Monate nach Kriegsbeginn keine Hungersnot droht. Saisonale Früchte wie Äpfel und Zwetschgen sind ebenso reichlich vorhanden wie das der Jahreszeit entsprechende Gemüse. Natürlich ist das Angebot geringer als vor Kriegsbeginn, aber die Grundversorgung ist gesichert. Ungebrochen ist trotz Beschuss und Opfern auch der Durchhaltewille der Bevölkerung; das zeigt die Marktfrau Natalja, die mich anspricht und sagt: Natalia 0‘54'7 - Durchhaltewille - 1'15'4 "Du schläfst und schläfst nicht, hast von Geschoßen und Bomben schon so genug; helft uns, dass sie die Ukraine in Ruhe lassen und in ihr Russland samt ihrer sogenannten Befreier zurückkehren. Mögen sie dort für Ordnung sorgen aber nicht bei uns." Trotzdem sind die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Krieges massiv; das zeigen auch die langen Schlangen bei der Ausgabe humanitärer Hilfe in einem Schulgebäude von Nikopol. Finanziert wird die Verteilung durch Mittel der Aktion Nachbar in Not; durchgeführt wird sie vom Hilfswerk International. In der Schlange steht auch die 30-jährige Ana, eine Mutter von fünf Kindern. Sie ist Verkäuferin, ihr Mann Lehrer: 2'16'9 - Bedeutung der Hilfe - 2'37'8 "Die Hilfe ist wichtig, weil wir dann unser Geld nicht für Lebensmittel ausgeben müssen; somit können wir mit diesem Geld Kleidung für unsere Kinder kaufen, aber auch Vitamine, die in der kalten Jahreszeit für ihre Gesundheit wichtig sind." Ana und ihre Familie leben in einem kleinen, eigenen Haus; einen Holzofen haben sie bereits beschafft; die Oma soll zu ihnen ziehen, sollte ihre Gemeindewohnung nicht beheizt werden. Stromsparen prägt derzeit Nikopol und die gesamte Ukraine. In der Nacht ist es fast in der ganzen Stadt dunkel; selbst die Straßenbeleuchtung wurde auf ein Minimum reduziert. Auch Hilfsorganisationen sind sich der Herausforderungen bewusst, die der Winter in der Ukraine mit sich bringen wird; dazu sagt Heinz Wegerer, Vertreter von Hilfswerk International in der Ukraine: Wegerer 3'41'6 - Winter und Hilfe - 3'52'2 "Der Winter wird eine ... ähnliche Artikel." Denn der russische Beschuss auf die kritische Infrastruktur wird weitergehen, und ein Kriegsende ist in der Ukraine ohnehin nicht in Sicht.
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