Reportage aus Bachmut in der Ostukraine
Fernsehen
ZiB1
Berichte Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine
Insert1. Leonid, Trainer des Kickbox-Klubs
Insert2: Ljudmilla, Pensionistin in Bachmut
Gesamtlänge: 1‘35
In Bachmut ist ständig Artilleriefeuer zu hören. Die Kämpfe haben bereits die äußeren Bezirke erreicht, doch auch im Zentrum werden die Zerstörungen immer größer, während Bachmut immer leerer wird. Geblieben ist noch der ehemalige Trainer des Kickbox-Klubs, den ich bereits kenne. Er zeigt mir die Ruinen, die erst wenige Tage alt sind:
20220928_Bahmut_Leonid_trener
0'6'8 - Lage - 25'1
"Gestern ging es sehr heiß her, doch jetzt ist es viel ruhiger. Hier wurde alles beschossen. Eine letzte Brücke gibt es noch. Die Lage ist sehr schwierig."
Die meisten Geschäfte sind geschlossen, Banken sowieso; kleinere Märkte gibt es, die Stimmung ist aggressiv, weil Verkäuferinnen fürchten, dass Bilder im Fernsehen Artilleriebeschuss hervorrufen könnten. Größer als am Markt ist der Andrang dort, wo humanitäre Hilfe verteilt wird. Auch hier ist die Stimmung zwangsläufig schlecht und Gesprächspartner nicht leicht zu finden:
33'0 - Strom und Wasser und Lage - 39'8
"Wasser gab es zeitweise keines; jetzt haben wir wieder Strom."
Wie gefährlich das Leben und wie nahe die Front sind, zeigen die Opfer von Artilleriebeschuss. Dieser Soldat wurde am Hals von einem Schrapnell getroffen; nach knapp zehn Minuten war er im Militärspital von Bachmut. Von dort wurde er in sichere Gebiete transportiert, von Rettungskräften, die zu den wahren Helden dieses Krieges zählen. Insbesondere Sanitäter haben durch Beschuss ihren Einsatz bereits mit dem Leben bezahlt.