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Isjum Massengrab wird exhumiert

Fernsehen
ZiB1
Berichte Ukraine
In der Ukraine haben heute Polizei, Justiz und Gerichtsmediziner damit begonnen, ein weiteres Massengrab zu öffnen. Es liegt in einem Waldstück vor der Stadt Isjum, die vor etwa einer Woche von ukrainischen Truppen zurückerobert werden konnte. Nach Angaben der Polizei sind in dem Waldstück 445 Personen behelfsmäßig beerdigt werden. Die Ukraine spricht von Kriegsverbrechen für die Russland verantwortlich sei, das diese Vorwürfe zurückweist:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Isjum

Insert1: Sergej Bolwinow, Chefermittler der Polizei des Landkreises von Charkiw

Insert2: Volodimir Mazukin, Vizebürgermeister von Isjum

Gesamtlänge: 1’38

Holzkreuze im Wald hinter dem Friedhof von Isjum sind weitere stumme Zeuge des Krieges in der Ukraine. Auf manchen stehen Nummern; sie hat das lokale Bestattungsinstitut geschrieben; auf Listen mit den Nummern steht der Name des Toten. Doch es gibt auch viele namenlose Opfer. Die Exhumierungen begannen heute; der Wissenstand ist noch beschränkt:

3'12'1- Kriegsverbrechen - 3'47'2
"Viele starben durch Artilleriebeschuss, viele wurden getötet; es gibt Informationen, dass Menschen vor ihrem Tod gefoltert wurden. Der erste Körper, den wir ausgegraben haben, wies Spuren am Genick auf, die darauf hindeuten, dass der Mensch erwürgt wurde."

Bisher wurde ein derartiger Fall entdeckt; wie viele Menschen hier Opfer von Kriegsverbrechen wurden, wird sich wohl erst nach der Obduktion abschätzen lassen. Isjum war mehr als fünf Monate russisch besetzt, die Kämpfe dauerten aber noch länger. Vor dem Krieg lebten hier fast 50.000 Bürger, jetzt dürften es 15.000 sein. Unklar ist auch die Gesamtzahl ziviler Opfer:

3'43'2 - Wie viele zivile Tote - 4'03'8
"Ich denke, dass in Isjum nicht weniger als 1000 Zivilisten getötet wurden. Aber das ist keine Statistik, sondern meine Annahme."

So starben in diesem Haus durch eine russische Rakete Anfang März etwa 50 Bewohner. Erst nach dem Abzug der Russen kann nach weiteren möglichen Opfern gesucht werden. Die noch im März gefunden Toten wurden noch am Friedhof begraben, der offenbar für die vielen Toten zu klein war.

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