× Logo Mobil

Nachfrage nach Leihmutterschaft in der Ukraine steigt

Radio
MiJ
Berichte Ukraine
Der Krieg in der Ukraine hat viel Leid und Elend verursacht; das gilt natürlich insbesondere für die Bevölkerung des Landes selbst. Doch massive Folgen gab es auch für die Versorgung Afrikas mit Getreide; doch es gab auch viele Einzelschicksale; dazu zählen viele Eltern, die Leihmütter in der Ukraine in Anspruch genommen haben, ist dieses Land in Osteuropa doch ein Zentrum für Leihmutterschaft aber auch das Einpflanzen befruchteter Eizellen. Am Höhepunkt der Belagerung von Kiew war eine Abholung von Babys praktisch unmöglich; nun ist dieses Risiko wieder vertretbar; das führte auch zu einem Happy Ende für eine Familie aus Österreich, die unser Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz begleitet hat. Verändert wurden allerdings auf ihren Wunsch hin Namen und Stimmen der Eltern; aus Kiew berichtet Christian Wehrschütz:

Auf wie vielfältige und intensive Weise die Ukraine mit Europa und der Welt verbunden war, wurde vielen Menschen erst nach Kriegsbeginn am 24. Februar bewusst. Dazu zählen nicht nur Landwirtschaft und Industrie, sondern auch die Leihmutterschaft, die in den meisten Ländern in Europa verboten ist. Wegen des Ausbruchs des Krieges konnten viele Eltern ihre Neugeborenen nicht abholen; das führte bei einer der größten Kliniken in Kiew dazu, dass in einer Behelfsunterkunft 20 Babys auf ihre Eltern waren. Doch es gab auch Fälle, wo Leihmütter erst am Beginn der Schwangerschaft standen, und der Kontakt zu den Eltern plötzlich abriss. Ein derartiges Beispiel bildet eine Familie aus Österreich; Mutter Franziska erinnert sich:

4'58'1 - Schlimmste Momente - 5'22'4 - 5'34'5
"Wie Russland angegriffen hat ... die wir gehabt haben. ... es ist alles in Ordnung."

Schließlich gelang die Kontaktaufnahme; die Schwangerschaft verlief problemlos; schließlich ging der Kinderwunsch nach acht Jahren voller vergebener Bemühungen in Erfüllung, und die Eltern holten ihr Baby in Kiew ab. Normalisiert haben soll sich auch die Lage der Klinik, erläutert ihr Leiter Albert Toschilowskij:

4'44'3 - Problem sind die Leihmütter - 5'39'7 - 5'52'9
"Wir haben uns stabilisiert; das einzige Problem, das jetzt entstanden ist, besteht darin, dass nur sehr wenige Frauen bereit sind, Leihmütter zu werden. Die Frauen haben kein Vertrauen in ihr Schicksal in den kommenden neun Monaten. Außerdem sind viele Frauen nach Europa gefahren, wo sie auf ein besseres Leben hoffen. Zu Beginn waren das Flüchtlinge, doch jetzt haben viele gesehen, dass das Lebensniveau in Europa besser ist, und insbesondere viele Ukrainerinnen sehen nun im Ausland ihre Chance."

Gestiegen sei aber die Nachfrage nach Eizellen, wobei die Klinik offenbar Befruchtungen in ganz Europa durchführt; dazu sagt Albert Toschilowskij:

2'35'1 - Nachfrage nach Eizellen und Frauen kommen Italienerinnen - 3'44'8
"Selbst jetzt kommen Frauen aus dem Ausland zu uns; Deutsche, Bulgarinnen, Italienerinnen kommen nach Kiew, obwohl sie Angst haben. Ehrlich gesagt, war ich überrascht wie stark der Kinderwunsch und wie ausgeprägt der Mutterinstinkt ist. Bei uns gibt es eine Garantie und tatsächlich gute Ergebnisse. Obwohl jetzt im Osten gekämpft wird, war jüngst eine Gruppe von Italienerinnen hier in die Klinik, für die wir einen Autobus organisiert haben, weil es ja keine Flüge gibt. Es klingt lächerlich, doch wir arbeiten."

Das ist leider ein Befund, der für viele andere Bereiche der ukrainischen Wirtschaft nach sechs Monaten nur sehr eingeschränkt gültig ist.

Facebook Facebook