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Wie Fußballspielen in der Ukraine im Krieg

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In Graz findet heute das Rückspiel in der dritten Qualifikationsrunde für die Champions League statt. Dabei muss Sturm Graz gegen Dynamo Kiew ein Null-zu-Eins aus dem Hinspiel in Polen wettmachen; der ORF überträgt das Spiel live. Grund dafür, dass das Hinspiel nicht in Kiew stattgefunden hat, ist der Krieg in der Ukraine. Daher finden internationale Bewerbe nicht in der Ukraine statt, und auch viele Klubs, so auch Dynamo Kiew trainieren im Ausland, von Polen bis hin zu Slowenien. Doch trotz des Krieges soll in der Ukraine am Ende August wieder Klubfußball gespielt werden.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew

Insert1: Mikola Nesenjuk, zuständig für Bürgerkontakte bei Dynamo Kiew

Insert2: Andrij Pavelko, Präsident des ukrainischen Fußballverbandes

Insert3: Sergej Leskon, Vizepräsident des FC-Mariupol

Gesamtlänge: 2’47

Das Stadion des Kiewer Traditionsklubs Dynamo fasst 16.000 Zuschauer; sicher ist, dass es weiter leer bleiben wird, obwohl die sogenannte Premier League in der Ukraine am 23. August beginnen soll. Denn alle Spiele werden ohne Zuschauer stattfinden; das ist einer der wenigen Regeln, die bereits feststehen; klar ist auch, dass die Klubs heuer nicht auf ihre Kosten kommen werden, weil Werbeeinnahmen und Sponsoren rar sein werden:

6'51'3 - Einnahmequelle - 7'49'6
"Internationale Bewerbe sind die einzige Einnahmequelle., anders als über die UEFA kann man kein Geld verdienen. Doch alle Trainingsstätten sind voll einsatzfähig; und auch unserer Kindermannschaft trainiert derzeit in Ausland. Unser Präsident hat uns garantiert, dass dieser Klub weiterbestehen wird."

Weiterbestehen soll auch der Fußball insgesamt, und daher wird am 23. August wieder der Anpfiff zur Premier League erfolgen. Zwangsläufig steht die Sicherheit im Vordergrund; daher werden die 16 Mannschaften dieser Liga auch nur in wenigen Landesteilen spielen:

10'10 - Wo wird gespielt - 11'15'6
"Gespielt wird in drei Regionen, im Landkreis von Kiew sowie in den Landkreisen von Lemberg und Transkarpatien, die ganz im Westen der Ukraine liegen. In Abhängigkeit von Entscheidungen der zivil-militärischen Verwaltung von Landkreisen und zweier Klubs können dann weitere Spielorte hinzukommen. Ich weiß, dass es bereits entsprechende Wünsche gibt, doch zunächst muss die Meisterschaft beginnen."

Der vor sechs Monaten begonnene russische Angriff hat auch den Fußball massiv getroffen, der bereits unter dem Krieg in der Ostukraine gelitten hat, der vor acht Jahren begonnen hat. Doch der Überlebenswille ist groß; das zeigt auch der FC-Mariupol, der nun kriegsbedingt nicht mehr in der gleichnamigen Hafenstadt, sondern etwas außerhalb von Kiew trainiert. Der Kern besteht aus Spielern, die zu Kriegsbeginn sofort aus Mariupol evakuiert wurden:

1'29'5 - Evakuierung der Spieler - 1'53'8
"Mit unserem Autobus und mit dem Auto eines unsere Freunde wurden die Spieler und ihre Familien zunächst nach Berdjansk gebracht. Dann konnte jeder entscheiden, wohin er will. Der größere Teil der Spieler fuhr in die Ukraine, und hier haben wir etwa zehn von ihnen; die übrigen haben sich über ganz Europa zerstreut."

Der Klub spielt heuer in der ersten Liga, die ebenfalls 16 Vereine umfasst. Begonnen wird Anfang September, und dann werden auch die Zweite Liga und die Damen-Liga folgen, denn der Fußball soll sich in der Ukraine als stärker erweisen als der Krieg.

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