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Reportage aus Mikolajew

Fernsehen
ZiB1
Berichte Ukraine

In der Ukraine wird aus dem Bewegungskrieg nach drei Monaten immer mehr ein Stellungskrieg; die Russen erzielen - wenn überhaupt – nur geringe Geländegewinne in der Ostukraine; an anderen Frontabschnitten bauen sie ihre Positionen massiv aus; andererseits leidet die Ukraine massiv unter dem Krieg; die Infrastruktur wird systematisch zerstört, die Wirtschaft liegt danieder, die Arbeitslosigkeit steigt; viele Menschen verlassen ihre Heimat; das gilt auch für die wichtige Hafenstadt Mikolajew in der Südukraine…

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine

Insert1: Alexander Senkewitsch, Bürgermeister von Mikolajew

Insert2: Dima, Fahrer eines Tankwagens:

Gesamtlänge: 1‘32

Fast 100 Menschen starben seit Kriegsbeginn Ende Februar in Mikolajew durch russischen Artilleriebeschuss; 40 allein im Gebäude der Kreisverwaltung, 500 wurden verletzt. Die Frontlinie ist 30 Kilometer entfernt; die Stadt liegt damit in Schussweiter der Artillerie; kein Wunder, dass auch Mikolajew viele Bürger verließen:

2'16'9 - Bevölkerungsschwund - 2'44'7

"Mikolajew zählte 500.000 Einwohner; geblieben sind zwischen 220.000 und 240.000 Bürger; genau wissen wir das nicht, doch die Zahl hat sich halbiert; das sehen wir am Anfall des Mülls, der jetzt nur mehr halb so groß ist."

Große Probleme gibt es mit der Trinkwasserversorgung, weil vor vier Wochen die Leitung zerstört wurde, die aus dem Dnipro Wasser in die Stadt führte. 21.000 Liter umfasst dieser Tankwagen; seine Befüllung ist ebenfalls nicht ungefährlich; sie erfolgt "außerhalb der Stadt, an der Frontlinie, grob gesprochen."

49'2 - Woher das Wasser - 51'9

Ein weiteres großes Problem ist die Versorgung mit Treibstoff; an dieser Tankstelle gibt es nur Diesel, trotzdem stehen auch hier viele Autos um einige Liter an. Die Bedeutung von Mikolajew liegt in seinem Hafen; gemeinsam mit Odessa entfielen 80 Prozent aller Getreideexporte auf beide Häfen, die nun durch Russland blockiert sind – mit Folgen, die weit über die Ukraine hinausreichen.

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