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Militärparade in Moskau und Krieg in der Ukraine

Fernsehen
ZiB2
Berichte Ukraine

In Russland wurde die Militärparade in Moskau zum Sieg über Deutschland im Zweiten Weltkrieg zum festen Bestandteil der Selbstdarstellung als Weltmacht. Dieses Selbstbildnis hat in der Ukraine massive Risse bekommen, weil die militärischen Erfolge geringer sind als die selbst gesteckten Ziele und die Verluste viel höher als von russischer Seite erwartet. Nicht nur militärisch interessant ist daher, ob die Parade morgen, den Krieg in der Ukraine widerspiegeln und ob Präsident Vladimir Putin eine spektakuläre Erklärung abgeben wird. Die Spekulationen reichen von der Annexion der Separatistengebiete in der Ostukraine bis hin zur Generalmobilmachung:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine

Insert1: Oliver Alexander, dänischer Analytiker offener Quellen im Internet

Insert2: Oberst Markus Reisner, Theresianische Militärakademie in Wr. Neustadt

Gesamtlänge: 2’16

Muss die Siegesparade in Moskau heuer dem Krieg in der Ukraine und möglicherweise auch russischen Verlusten Tribut zollen? Fest steht auch nach Aufnahmen der Generalprobe, dass im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren um 1000 Soldaten weniger marschieren und um mehr als ein Drittel weniger Fahrzeuge eingesetzt werden. Das gilt insbesondere für Panzerwaffe, die in der Ukraine einen massiven Blutzoll gezahlt hat. Praktisch gleich ist die Anzahl der Maschinen bei der Flugschau, doch:

"Unterschiede gibt es bei den Typen, die fliegen; und auch bei ihrer Zahl. Das zeigt der geplante Überflug von Hubschraubern; dazu zählen die KA-52 und die MI-28 Kampfhubschrauber; gewöhnlich fliegen jeweils fünf, dieses Mal sind es nur jeweils drei. Insbesondere die KA-52 hatten sehr harte Zeiten in der Ukraine, denn mehr als 10 Prozent der bekannten Stückzahl ging verloren. Diese schweren Verluste bedeutet nicht, dass nicht mehr bei der Parade fliegen könnten, trotzdem ist es bezeichnend, dass nur drei gezeigt werden.“

Bezeichnend ist auch, dass die Il-80 nach 12 Jahren Pause wieder gezeigt wird. Es ist dies das sogenannte Weltuntergangs-Flugzeug, die fliegende Zentrale der russischen Führung im Falle eines Atomkrieges, hat doch Moskau den Einsatz taktischer Nuklearwaffen wiederholt indirekt ins Spiel gebracht. Gerätselt wird, ob Vladimir Putin eine spektakuläre Erklärung abgeben wird; dazu zählt etwa eine Generalmobilmachung:

"Wenn es zu der Ausrufung des Kriegszustandes kommt - auf einen langwierigen Krieg."

Sollte es keine dramatischen Wendungen am Schlachtfeld geben, rechnet auch Oberst Reisner damit, dass der Krieg in der Ukraine noch lange dauern wird – und das bedeutet noch mehr Leid für die Zivilbevölkerung und noch größere Zerstörungen für Infrastruktur und Wirtschaft in der Ukraine.

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