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Der dornige Weg zum Wiederaufbau in Ukraine

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Berichte Ukraine

Mehr als 6 Milliarden Euro Hilfe für die Ukraine hat eine Geberkonferenz in Warschau diese Woche beschlossen. Weitere Finanzhilfe kommt durch die EU und ihre Mitglieder sowie durch die UNO, die zum Beispiel Sozialleistungen für die Millionen Binnenvertriebenen in der Ukraine finanziell unterstützt. Viele dieser Gelde sind Budgethilfen für die Regierung in Kiew; fraglich ist, ob und wie rasch dieses Geld bei an sich gesunden Betrieben ankommt, die durch den Krieg massiv geschädigt wurden; dazu zählt eine Kette mit 39 Supermärkten; acht wurden zerstört, darunter auch das Flaggschiff in der Kiewer Vorstadt Gostomel:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine

Inserts: Jelena Gretschischkina, Direktorin einer Supermarktkette

Gesamtlänge: 1‘34

Im Juli vor zwei Jahren öffnete der City Market in der Kiewer Vorstadt Gostomel seine Tore. Träger des Projekts war Jelena Gretschischkina, die Direktorin einer Kette mit fast 40 Supermärkten. Nun führte sie mich durch die Ruinen, die ihr nach wie vor das Herz bluten lassen, wenn sie sie betritt:

"Wenn wir nur die Waren und die Rohstoffe für die Produktion rechnen, dann lag dieser hier vernichtete Wert bei umgerechnet etwa 700.000 Euro."

Beschäftigt waren 200 Mitarbeiter. Die Eigentümer flohen 2014 vor den russischen Separatisten aus Donezk und begannen, eine neue Existenz aufzubauen. 20 Millionen Euro wurden investiert, ein Teil auch durch Kredite:

"Wir brauchen Finanzhilfe in jeder Form: seien das Kredite, seien das Investitionen damit wir unsere Kette erneuern können. "

Denn auch die geöffneten Filialen in Kiew spüren den Krieg; verglichen mit der Zeit davor hat sich der Umsatz halbiert;

"Wir müssen unseren Lieferanten auch die Waren bezahlen, die in unseren Geschäften durch den Krieg zerstört oder geplündert wurden. Außerdem sind wir nun gezwungen im Voraus die Waren zu bezahlen, und teilweise die Schulden zu tilgen."

Auch dieses Beispiel zeigt: die Ukraine braucht einen Marschallplan nicht erst nach dem Krieg, sondern bereits jetzt, damit gesunde Betriebe überleben können.

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