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Kriegsfolgen und Militärärzte in der Ostukraine

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Berichte Ukraine

Im Krieg in der Ukraine setzt Russland weiter auf die Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur. So wurden gestern drei Eisenbahnkontenpunkte und heute der Flughafen der Hafenstadt Odessa schwer getroffen. Weitgehend halten konnte die Ukraine bisher die Front im Osten, in den Randgebieten der Landkreise Donezk und Lugansk. Hoch sind die Verluste auf beiden Seiten, wobei die Ukraine hofft, so lange durchhalten zu können, bis endlich die schweren Waffen des Westens an die Front gelangen

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine

Insert1: Viceslav Zaporoschez, Mitarbeiter einer ukrainischen Hilfsorganisation

Insert2: Konstjantin Gumenjuk, Leiter der ukrainischen Militärärzte

Insert3: Konstjantin Gumenjuk, Leiter der ukrainischen Militärärzte

Insert4: Eduard, Leichtverwundeter Sanitäter in Dnipro

Insert5: Alexander, Ukrainischer Priester in Kramatorsk

Gesamtlänge: 3‘28

Dieses russische Video zeigt, dass Drohnen nicht nur feindliche Stellungen aufklären, sondern auch die Artillerie unterstützen, um Ziele genau bekämpfen zu können. Wer dieses verheerende Feuer überlebt landet dann nach der Erstversorgung in einem der sehr guten Spitäler in der Stadt Dnipro; die Leistungen ukrainischer Ärzte sind enorm:

29'0 - Verletzungsart - 53'9

"Er hat eine schwere Kopfverletzung, das rechte Auge fehlt; jetzt liegt er im Koma. Im Krankenhaus von Lisitschansk gelang es, ihn wiederzubeleben, und er wurde hierhergebracht."

Rehabilitation und Wiederherstellung sind in der Ukraine vielfach nicht möglich. Derart schwere Fälle werden im Ausland weiter behandelt; dabei hilft auch Österreich. Tribut fordert der massive Einsatz von Artillerie:

1’13 „Im Vergleich zu 2014 hat sich die Zahl der Kopfverletzungen erhöht; damals gab es Verletzungen und Tote durch Scharfschützen; doch jetzt sind es viele Wunden durch Granatsplitter, weil jetzt sehr viel Artillerie eingesetzt wird. Diese Kopfverletzungen sind sehr groß und schwer, weil der Defekt des Unter- und Oberkiefers wegen der zerstörerischen Wirkung von Schrapnells sehr groß ist.“

Gibt es ausreichend viele Militärärzte?

4’16 Als Militärchirurgen sind wir auf den Krieg vorbereitet, und wir haben nun gezeigt, dass wir fast alle Kategorien von Verwundeten operieren. Leider ist der Zivilarzt mit modernen Kriegsverletzungen nicht vertraut, daher führen wir jetzt Kurse und Webinare mit Zivilärzten durch, weil viele Verwundete auf Zivilärzte gestoßen sind, die keine Kriegsverletzungen kennen.

Der Ukraine ist es bisher gelungen, eine Einkesselung ihrer Truppen in der Ostukraine zu verhindern; doch der Preise ist hoch; dazu zählen nicht nur der Tod, sondern dauerhafte Invalidität. Dieser Sanitäter wurde nur leicht verletzt, als über seinem Fahrzeug eine Artilleriegranate explodierte:

2'54'3 - Amputation 3'23'3

"Sehr oft muss jetzt amputiert werden; der Grund sind Granatsplitter aber kaum Schussverletzungen auch nicht durch Scharfschützen. Das ist das Ergebnis von Artilleriebeschuss. Die Amputation erfolgt das sofort an der Frontlinie, dann erfolgt der Transport ins Krankenhaus."

Verstärkung und Reserven wurden auch in den vergangenen zwei Tagen in den Osten herangeführt, doch schwere Waffen waren dabei nicht zu sehen. Die Stadt Kramatorsk liegt im möglichen Kessel. Viele Zivilisten sind geflohen; selbst unter Fliegeralarm unbeirrt die Stellung hält hier der Priester der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche:

1'45'3 - Warum die Ruhe selbst - 1'57'6

"Wir haben das, was wir haben, wir ignorieren nicht unsere Sicherheit, doch wir sind schon daran gewöhnt, das kann ich nicht mit einem Satz sagen. Wir baten den Herrn darum, dass er weiß, was er uns geben will und daher gibt."

Wie lautet doch ein Martin Lutter zugeschriebener Hoffnungsschimmer: „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen. “

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