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Krieg und Versorgung und Wirtschaft

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Berichte Ukraine

Der Krieg in der Ukraine fordert nicht nur viele zivile Opfer, sondern er hat auch die Infrastruktur und die Wirtschaft massiv getroffen. So können über die Häfen am Schwarzen Meer keine Waren mehr exportiert werden, was vor allem die Landwirtschaft massiv trifft. Andererseits ist es viele Unternehmern auch gelungen, sich auf die Produktion in Kriegszeiten umzustellen, wie etwa ein Konzern in der Stadt Saporischija zeigt, der Brot und Gebäck produziert

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Saporischija

Insert1: Boris Schestopalow, Unternehmer aus Saporischija

Insert2: Boris Schestopalow, Unternehmer aus Saporischija

Insert3: Lilija Halitsch, Direktorin einer Fabrik in Saporischija

Insert4: Lilija Halitsch, Direktorin einer Fabrik in Saporischija.

Insert5: Svetlana, Mitarbeiterin der Keks-Fabrik in Saporischija

Insert6: Svetlana, Mitarbeiterin der Keks-Fabrik in Saporischija

Gesamtlänge: 3‘38

 

Diese Brotfabrik in Saporoschije spielt bei der Versorgung der nun 500.000 Einwohner zählenden Stadt und des gleichnamigen Landkreises eine zentrale Rolle. Die Bäckerei ist Teil eines Konzerns mit 15 Betrieben; vier davon sind auf Russisch besetztem Gebiet; dort befinden sich auch 40 Prozent aller Fahrzeuge für die Auslieferung von Brot und die Lieferung von Rohstoffen:

6'56‘6 - Schäden Belastung Transport und Fahrer - 7'23‘8

„Ich muss sagen, dass die Fahrer für mich heute die größten Helden sind, weil das, was eine einfache Arbeit war, nun zu einem Kunststück wurde. So hat die russische Artillerie eines unserer Autos beschossen, das Brot auf einem humanitären Korridor zustellen wollte. Zwei Fahrer wurden schwer verletzt, das Auto wurde zerstört.“

Beeinträchtigt hat der Krieg auch die Lieferketten

10'05 - Lieferanten (Germ) 11'35'9

"Sehr viele Betriebe haben aufgehört, zu arbeiten oder wurden die Bombardements beschädigt. Am schwierigsten ist es jetzt mit den Verpackungen für die Waren; doch auch mit den Rohstoffen gibt es Schwierigkeiten, insbesondere mit den Zutaten. Hatten wir früher mehrere Lieferanten und führten eine Ausschreibung durch, so gibt es heute für die Germ, ohne die kein Brot gebacken werden kann, nur mehr einen Hersteller in der Ukraine, und zwar in Lemberg.“

Doch dem Konzern gelang es, sich auf die Produktion in Kriegszeiten einzustellen. Das zeigt auch die zweite Fabrik in Saporoschije, die Keks, eine Art Zwieback mit Rosinen sowie diese Kringel produziert, die Suschka Malenka heißen. Deutlich verringert hat sich aber das Sortiment an Produkten

4'47'2 - Warum Sortiment verringert - 5'22'7

"Die Produktpalette haben wir verringert, weil mit Kriegsbeginn gewisse Logistikketten gestört wurden; daher war es uns nicht möglich, gewisse Zutaten wie Schokolademasse zu bekommen. Außerdem war die Nachfrage sehr groß nach einfachen Produkten; sie wollen die Menschen in schwierigen Zeiten, weil auch die Haltbarkeit größer ist, und das gibt ihnen eine gewisse Sicherheit."

Ausgeliefert wird überall dorthin, wo es keine Kämpfe gibt; sogar exportiert wird wieder:

6'37'4 - Exporte - 6'56'9 - Kampfgeist 7'25'4

"Bis zum Krieg haben wir durchschnittlich 25 Prozent exportiert, und zwar nach Deutschland, Italien, Griechenland und in die baltischen Staaten. Jetzt erneuern wir unsere Ausfuhren wieder; unsere Partner vertrauen uns, weil wir ein zuverlässiger Partner sind. Wir sind unseren Partnern sehr dankbar für Unterstützung und Zuspruch, weil das unseren Kampfgeist stärkt."

Doch der Krieg trifft nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Arbeitnehmer. Das zeigen zufällige Treffen mit Mitarbeitern der Keksfabrik. So pendelt Svetlana täglich aus ihrem Dorf zur Arbeit:

Svetlana1 31'2 - Beschuss - 37'3

"Den Beschuss hört man sehr deutlich und täglich; wir liegen sehr nahe an der Frontlinie."

Und die zweite Svetlana stammt gar aus einer Stadt, die derzeit Russisch besetzt ist; ein Zustand, den die Besatzer verewigen wollen:

Svetlana2 29'1 - Referendum - 53'7

"Die Besatzung ist derzeit nicht brutal. Sie verbreiten ihren Mobiloperator Phönix und nur mehr russische Fernsehsender. Zwar gibt es Plünderungen, doch man versucht auf gutem Wege zu einem Referendum zu kommen."

Svetlana hofft auf ein Ende der Besatzung; das tut auch der Konzern.

Der Konzern hofft auch, dass die EU die Quoten für Lebensmittelimporte aus der Ukraine aufhebt, damit wenigstens teilweise Rückgänge an Exporten kompensiert werden können, die die Blockade der Häfen am Schwarzen Meer verursacht.

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