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Reportage aus Dnipro

Fernsehen
ZiB1
Berichte Ukraine

Im Osten der Ukraine leisten ukrainische Truppen den russischen Angreifern nach wie vor zähen Widerstand. Dieser Widerstand könnte in den kommenden Tagen auf eine harte Probe gestellt werden, weil Moskau seine Angriffe nun auf das Donezbecken und den Vorstoß aus dem Süden konzentrieren will, um den ukrainischen Truppen den Rückzug an den Fluss Dnipro abzuschneiden. An diesem Fluss liegt auch die Stadt Dnipro, ein Zentrum der Industrie aber auch eine Zwischenstation für Flüchtlinge aus Charkiw und anderen Städten  

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Dniprov

Andrej Zdesenko, Hersteller von Hygieneartikeln in Dnipro

Boris Filatow, Bürgermeister von Dnipro

Gesamtlänge: 1’36

Die große internationale Hilfsbereitschaft zeigt sich überall in der Ukraine. Auch Windeln werden in großem Ausmaß geliefert. Doch Windeln werden nach wie vor in der Ukraine hergestellt, und zwar in der Stadt Dnipro; sie blieb bisher vom Krieg weitgehend verschont. Probleme hat der Hersteller aber nicht nur mit der Zulieferung von Rohstoffen:

"Das Problem ist der Zusammenbruch des Cash flows, weil viele unserer Kunden nicht zahlen können. Doch wir müssen Löhne und Steuern zahlen, und brauchen auch Ersatzteile. Daher bitte ich die Hersteller der Maschinen, bitte liefern sie uns die Ersatzteile für einen Sonderpreis, damit wir produzieren können. Auch die Banken sollten uns unterstützen."

In Dnipro selbst verläuft das Leben noch recht normal; im Zentrum gibt es kaum Straßensperren, trotzdem sind natürlich viel weniger Geschäftige geöffnet aus vor Kriegsbeginn. Ihn dokumentieren auch die Sandsäcke vor der Stadtverwaltung. Dnipro sei auf einen russischen Angriff vorbereitet:

"Wir haben alle Luftschutzkeller gereinigt, und mit Internet ausgestattet, damit die Menschen dann eine Verbindung haben. Außerdem haben wir eine enorme Menge an haltbaren Nahrungsmitteln und Treibstoff beschafft, die dezentral gelagert werden; die Russen wollen die Infrastruktur zerstören, um uns zu lähmen."

Das ist bisher nicht gelungen; trotzdem dürften etwa 200.000 der eine Million Einwohner Dnipro verlassen haben. Noch ist offen, ob die Stadt wirklich vom Krieg verschont bliebt, denn Friede ist in der Ukraine nicht in Sicht.

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