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Tierschutz im Krieg in der Ukraine

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Berichte Ukraine

Der Krieg in der Ukraine betrifft alle Lebensbereiche; denn was bisher normal war und funktioniert hat, ist nunmehr total in Frage gestellt. Das gilt nicht nur für das menschliche Leben, sondern etwa auch für den Tierschutz, vom Asylheim für Vierbeiner bis hin zum Zoo. Doch trotz allen menschlichen Leids gibt es in der Ukraine Freiwillige, die auch in diesen Zeiten sich um Wohl und Weh von Tieren kümmern. Sie hat unser Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz besucht:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine

Insert1: Olga, Rechtsanwältin und Tierschützerin

Insert2: Irina, Leiterin des Tierheims in Uschgorod

Insert3: Irina, Leiterin des Tierheims in Uschgorod

Insert4: Igor Beljakow, Direktor des Zoos von Odessa

Gesamtlänge: 2‘55

Die Stadt Uschgorod im Dreiländereck zwischen der Ukraine, der Slowakei und Ungarn ist Anlaufpunkt für Flüchtlinge sowie eine Drehscheibe für humanitäre Hilfe für die Kriegsgebiete der Ukraine. Doch geholfen wird nicht nur Menschen, sondern auch Tieren, die nun noch stärker in Not geraten sind. Denn unterfinanziert und weitgehend unbedankt war der Tierschutz in der Ukraine auch schon vor dem großen russischen Krieg:

Olga:

43'0 - Es war immer sehr schwierig - 1'08'9

"Es war immer sehr schwierig; wir haben nur wenig Leute, die die Tiere pflegen; außerdem sind die Kosten sehr hoch für Futter, Medikamente und Sterilisierung. Somit ist es nicht erst seit dem Krieg sehr schwierig, sondern das war es immer. Hinzu kommt, dass wir auch kranke Tiere haben, die eine besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge erfordern."

Dieses Tierheim liegt etwas außerhalb von Uschgorod; beherbergt werden hier etwa 170 Tiere, vor allem Hunde, aber auch andere Kleintiere. Das Heim ist die zentrale Anlaufstelle für Hilfe für Vierbeiner in der gesamten Ukraine bis hin zu den Kriegsgebieten:

Irina:

39'6 - Tierfutter - 1'02'7

"Unsere Partner aus Tschechien und Ungarn schicken uns insbesondere Futter aus Deutschland, Österreich und ganz Europa. Wir nehmen Futter in allen Mengen an, weil in den anderen Regionen der Ukraine ein enormer Bedarf besteht; da geht es um Tonnen. Binnen zwei Wochen haben wir mehr als 25 Tonnen weitergeschickt, darunter auch nach Charkiw und Poltawa."

Und was wird am dringendsten benötigt?

3'03'4 - Das Wichtigste - 3'42'3

"Das Wichtigste sind jetzt in einigen Regionen der Ukraine Futter und die Evakuierung von Tieren. So gibt es Tierheime, für die es keine humanitären Korridore gibt, und wo man weder hinkommt noch Tiere evakuieren kann. Dazu zählen Heime bei Kiew wo derzeit gekämpft wird."

Die Hafenstadt Odessa ist bisher vom Krieg noch weitgehend verschont geblieben. Das gilt auch für den Zoo der Stadt; die Tiere haben den Beschuss bisher noch nicht wirklich zu spüren bekommen, weder durch massiven Gefechtslärm noch durch direkten Beschuss:

Beljakow:

1'16'1 - Bisher Glück im Unglück - 1'38'1

"Es gibt Zoos, da sind Tiere und Menschen gestorben; bei uns ist - Gott sei Dank - bisher alles gut. Wir haben genug Reserven an Futter, wobei uns auch Freiwillige und private Organisationen geholfen haben. Somit gibt es beim Futter bisher kein Problem."

Der Zoo hat ein Spendenkonto eingerichtet; er ist wegen des Krieges geschlossen, und daher fallen alle Einnahmen aus Eintrittskarten weg. Freiwillige helfen hier ebenso wie in Uschgorod, wo das Tierheim bemüht ist, zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen, denn ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht.

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