× Logo Mobil

Reportage aus Kiew

Fernsehen
ZiB2
Berichte Ukraine

Im Krieg in und um die Ukraine wird die Hauptstadt Kiew immer mehr zum Kriegsschauplatz. Das betrifft derzeit noch vor allem die Außenbezirke; da sind vor allem vom Zentrum aus Raketen zu sehen und Artillerieduelle zu hören. Die Zerstörungen auch ziviler Objekte nimmt zu, die Kämpfe rücken näher ans Stadtzentrum heran, das immer mehr zu einer Geisterstadt wird.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew

Insert1: Aljona, Pensionisten in Kiew

Insert2: Artem, Student in Kiew

Insert3: Artem, Student in Kiew

Insert4: Andrej, Student in Kiew

Gesamtlänge: 2‘24

Diese Bilder stammen zwar nicht aus Kiew ab er sie machen deutlich, welch verheerende Wirkung Artilleriesystem vom Typ Grad haben können. Dieses Schicksal ist Kiew bisher grundsätzlich erspart geblieben, doch es droht, je heftiger die Kämpfe im urbanen Gelände werden sollten. Viele Bürger verlassen daher die Innenstadt oder suchen in den U-Bahnstationen Zuflucht. Sie liegen zum Teil sehr tief und sind daher ein wirklich sicherer Ort. Ihn nutzen auch das alte Ehepaar Vladimir und Aljona, Enkel Artem und seine Freundin Viktoria sowie Hund Hektor. Wie lange wollen sie bleiben?

Aljona

1'24'6 - Lage unten - 1'45

"So lange wie nötig. Wir haben hier unten Internet, wir können bewerten, was passiert. Mit meinen Jahren kann ich nicht mehr kämpfen, und mein Mann ist schon fast 90 Jahre alt."

Artem ist 22 und will Tierarzt werden; wie beurteilst Du die Lage?

3'58'0 - angespannt- 4'14'2

"Angespannt; doch wir hören Nachrichten, versuchen verschiedene Quellen zu lesen, und handeln entsprechend den Empfehlungen unserer Führung und der Armee."

Wie lange seid ihr bereit auszuharren?

4'50 - Wie lange unten - 4'54'1

"Bis Kiew unter unserer völligen Kontrolle ist."

Fürs Ausharren ist auch der 17-jährige Schüler Andrej; und was hat er dazu alles eingepackt?

7'44'6 - Koffer - 8'05'3

"Das Notwendigste; Kleidung, Rasierer, Shampoos, und so weiter; das Essen habe ich im Rucksack."

Ausgepackt hat dagegen die ukrainische Führung weitere Waffen und an Zivilisten übergeben. Bisher waren es fast 20.000 Stück; damit sollen die einmarschierenden Russen bekämpft werden. Ihren Widerstandswillen demonstrierte auch die Führung vor dem Präsidentenamt. Volodimir Selenskij trat damit Gerüchten entgegen, er habe Kiew bereits verlassen. Am Dach seines Amtsgebäudes sind Scharfschützen positioniert. Bisher gab es keinen Grund zu Einsatz, doch das kann sich rasch ändern.

In der Nacht gilt in Kiew und anderen Städten eine Ausgangssperre von 22 Uhr bis 7 Uhr früh. Da gleicht die ukrainische Hauptstadt einer Geisterstadt. Einige Zufahrtsstraßen im Süden waren gestern noch offen; doch je näher die Kämpf rücken, desto stärker wird auch der Ring um die Stadt, und ein Verlassen könnte dann sehr riskant sein.

Facebook Facebook