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Lage an der Frontlinie in der Ostukraine

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Berichte Ukraine

Fast sieben Jahre dauert bereits der Krieg in der Ostukraine. Die Trennung der Gebiete auf beiden Seiten der 450 Kilometer langen Frontlinie hat die Corona-Pandemie zusätzlich verstärkt. Die prorussischen Separatisten schotten ihr Gebiet immer mehr ab. Spekuliert wird, dass alle Bewohner dieser Gebiete, die schon einen russischen Pass haben, auch bei der Parlamentswahl in Russland wahlberechtigt sein sollen. Je gespannter die Beziehungen zwischen den USA, der EU und Russland werden, desto geringer sind auch die Chancen auf eine Friedenslösung in der Ostukraine.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine

Insert1: Nadeschda, Pensionisten aus der Hafenstadt Mariupol

Insert2: Vasil Filiptschuk, Politikwissenschaftler in Kiew

Gesamtlänge: 1’32

Vor Beginn der Corona-Pandemie querten diesen wichtigsten Übergang auf der ukrainischen Seite der Frontlinie 12.000 Personen pro Tag; jetzt sind es durchschnittlich 200, wobei die prorussischen Kräfte ihren Übergang nur zwei Mal pro Woche öffnen. Diese Frau hat ihre Tochter in Donezk vor einen Jahr zuletzt gesehen; nun war sie zur ärztlichen Behandlung in dieser Stadt

Nadeschda 1'28 - Prozedur Grenzübertritt - 1'59 - Quarantäne - 2'07

"Der Arzt schickte mir eine Einladung. Dann haben wir alle Dokumente per Internet nach Donezk geschickt. Nach etwa 10 Tagen wurden wir verständigt, dass wir die Grenze passieren dürfen. Wir waren zwei Wochen dort, weil man 14 Tage in Quarantäne muss, die täglich telefonisch kontrolliert wurde."

COVID verstärkt die Spaltung auch was die Impfpolitik betrifft. In Donezk kommt der russische SPUTNIK zum Einsatz, auf ukrainisch-kontrolliertem Territorium ist er verboten. Der Friedensprozess in Minsk ist blockiert:

18'48 - Filiptschuk - 19'07

„Wenn auf keiner Seite die Bereitschaft zum Kompromiss besteht, wenn die Bewahrung des Status quo angenehmer ist als die Regelung des Konflikts, dann kommt man dorthin, wo wir seit mehr als einem Jahr stehen.“

Gemeinsam ist beiden Seiten die triste Lage entlang der Frontlinie. Vor allem alte Menschen blieben zurück; viele sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Hilfsorganisationen tun ihr Bestes, um die ärgste Not zu lindern, doch die Zukunft dieser Region sieht düster aus.

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