Weitere Truppenentflechtung im Osten Gespräche Minsk
Die Friedenshoffnungen für die Ostukraine haben nach mehr als fünf Jahren Krieg heute neue Nahrung erhalten. An der Frontlinie beim Ort Solotoe im Oblast Lugansk hat heute eine weitere Entflechtung der Truppen begonnen. Prorussische Milizen und ukrainische Truppen sollen binnen drei Tagen die Entflechtung abgeschlossen haben. Parallel dazu verhandelten prorussische Rebellen sowie die Vertreter der Ukraine und Russlands heute auch wieder in Minsk über eine dauerhafte Friedenslösung; aus Minsk berichtet unser Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz:
Die Truppenentflechtung beim Ort Solotoe ist eine Vorbedingung Russlands für ein Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format zwischen den Staats- und Regierungschefs aus Russland, der Ukraine, aus Deutschland und Frankreich. Das letzte bisherige derartige Treffen fand vor mehr als drei Jahren statt. Damit es stattfinden kann, muss auch noch die Truppenentflechtung im Raum Petriwske ebenfalls an der Frontlinie im Oblast von Lugansk stattfinden. Diese Entflechtung könnte bereits nächste Woche erfolgen. Die Bedeutung dieser Maßnahmen beschreibt der Chefverhandler der OSZE in Minsk, der Österreicher Martin Sajdik, so:
"Der Sinn dieser Truppenentflechtung ist Vertrauensaufbau; denn es geht ja nicht um ein großes Territorium, es geht um vier, viereinhalb Quadratkilometer. Das ist an sich ja nicht wahnsinnig viel. Die Idee ist Vertrauensaufbau, dass das funktioniert, dass auch beide Seiten sich daran halten. Denn der militärische Aspekt ist relativ gering. Es geht um das Vertrauen."
Dieses Vertrauen nach mehr als fünf Jahren Krieg herzustellen ist ein mühsamer Prozess. Das Klima bei den heutigen Gesprächen in Minsk beschreiben alle Seiten als sehr gut. Weitere Themen waren heute die Wasserversorgung der Rebellengebiete sowie ein umfassender Gefangenaustausch, der etwa 300 Personen umfassen soll.