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Erdrutschsieg für Selenskij

Fernsehen
ZiB13
Berichte Ukraine

In der Ukraine hat gestern ein politisches Erdbeben stattgefunden. Der politische Kabarettist Wolodimir Selenskij gewann die Stichwahl um das Präsidentenamt mit mehr als 73 Prozent der Stimmen; Präsident Petro Poroschenko kommt nur auf etwa 26 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 62 Prozent fest gleich hoch wie im ersten Wahlgang vor drei Wochen:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew

Insert1: Zlatko Vujovic, Vertreter einer NGO europäischer Wahlbeobachter

Gesamtlänge: 1’12

Groß war der Jubel über den Sieg im Lager von Volodimir Selenskij; er erzielte das beste Ergebnis, dass je ein Kandidat bei einer ukrainischen Präsidentenwahl erreicht hat; den Weg vom Kabarettisten zum künftigen Präsidenten legte er in nur vier Monaten zurück, auch weil er keine Angriffsflächen bot:

„Die Unzufriedenheit der Bürger richtete sich gegen den Präsidenten; der andere Kandidat war ein populärer Schauspieler, der bisher kein einziges öffentliches Amt ausgeübt hat. Daher gab es auch keinen Grund zur Kritik. In einer Lage, wo die Ukrainer etwas Neues und Anderes wollten, erhielt der Schauspieler die Unterstützung der Bürger, obwohl sein Programm ziemlich unklar blieb.“

Für Petro Poroschenko kam es zum vorhergesagten Absturz. Nur den nationalistisch dominierten Kreis Lemberg im Westen konnte er gewinnen. Poroschenko räumte seine Niederlage ein, will aber in der Politik bleiben; seine Rede am Wahlabend war bereits eine Kampfansage für die Parlamentswahl im Herbst. Erst danach wird völlig klar sein, welchen politischen Kurs die Ukraine in den kommenden fünf Jahren einschlagen wird.  

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