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Politisches Erdbeben

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Berichte Ukraine

In der Ukraine hat gestern ein politisches Erdbeben stattgefunden. Der politische Kabarettist Wolodimir Selenskij gewann die Stichwahl um das Präsidentenamt mit mehr als 70 Prozent der Stimmen; Präsident Petro Poroschenko kommt nur auf etwa 25 Prozent. Selenskij hat damit das beste Ergebnis erreicht,das je ein Politiker bei der Wahl eines Präsidenten in der Ukraine erzielt hat. Aus Kiew berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

In der Ukraine liegt noch kein vorläufiges Endergebnis vor, doch die Schwankungsbreite bei den zwei Nachwahlbefragungen liegt nur bei knapp zwei Prozent. Am Sieg von Wolodimir Selenskij besteht somit kein Zweifel; vielsagend sind aber regionale Unterschiede; im nationalistischen Westen siegte Selenskij mit 57 Prozent, im russischsprachigen Süden und Osten mit mehr als 80 Prozent. Wie Selenskij damit umgehen wird, bleibt abzuwarten. In der Wahlnacht betonte Selenskij, sein vordringliches Ziel sei, ein Ende des Krieges in der Ostukraine zu erreichen. Wolodimir Selenskij:

„Wir werden den Friedensprozess von Minsk fortsetzen; es wird personelle Änderungen auf der ukrainischen Seite geben. Wir wollen den Prozess von Minsk zu Ende bringen, um ein Ende der Kämpfe zu erreichen. Das Wichtigste ist, dass unsere Soldaten lebend zurückkehren. Erste Aufgabe wird sein, dass wir alle unsere Gefangen frei kommen.“

Petro Poroschenko hat seine Niederlage eingestanden, kündigte aber eine harte Oppositionspolitik an. Der reguläre Termin für die Parlamentswahl ist der Oktober. Erst danach wird der Kurs der Ukraine innen- und außenpolitisch wirklich klar sein.

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