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20 Kinder aus Russland und Ukraine kommen nach NÖ

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Mitte Februar kommen jeweils 10 Kinder aus der Ukraine und Russland zu einer Ferienwoche nach Niederösterreich. Die Kinder sind zwischen neun und 13 Jahren alt und stammen aus sehr schwierigen sozialen und familiären Verhältnissen. In beiden Ländern leben diese Kinder in Heimen mit familiärem Charakter; in der Ukraine bestehen 12 derartige Heime; gegründet wurden sich einem Pfarrer aus Österreich mit einem Schwesternorden aus Polen. Unterstützt werden diese Heime in der Ukraine von der Caritas-Spes, der Organisation der katholischen Caritas, aber auch von der österreichischen Hilfsorganisation „Kleine Herzen“ und vom Parlament, das die Ferien in Österreich mitfinanziert.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew

Kamera: Sascha Alexejew

Schnitt: Jaroslaw Sawitzkij

Insert1: Oksana, Ordensschwester und Betreuerin

Insert2: Sascha, 13 Jahre alt

Insert3: Wolfgang Sobotka, Parlamentspräsident

Insert4: Wolfgang Sobotka, Parlamentspräsident

Gesamtlänge: 2’46

Am Stadtrand von Kiew liegt das Haus des Heiligen Josef. Hier betreuen zwei katholische Ordensschwestern aus der Ukraine 12 Kinder im Alter von drei bis 21 Jahren. Die Älteren helfen bei der Betreuung der Jüngeren mit. Die Aufenthaltsdauer hängt auch davon ab, ob den Eltern oder einem Elternteil wieder zugetraut wird, die Betreuung wieder selbst zu übernehmen:

"Wir hatten einen Fall, wo die die Urgroßmutter ihren Urenkel aus der Stadt Poltawa hierherbrachte, weil die Mutter nach Italien arbeiten gegangen war, und dort schon ein Jahr nicht erreichbar war. Doch nach einem Jahr kam die Mutter zurück, hatte sich gefangen und konnte das Kind wieder mitnehmen."

Zugeteilt werden die Kinder vom Sozialamt. Zwei Drittel der Kosten trägt der ukrainische Staat; Zusatzkosten wie Musikunterricht, Arztbesuche oder Reparaturen am Haus finanzieren die Hilfsorganisationen Kleine Herzen und Caritas-Spez. Zwei Kinder aus dieser Gruppe, der 13-jährige Sascha und der 9-jährige Valentin, kommen im Februar zur Ferienwoche nach Österreich. Für beide ist es die erste Auslandsreise; worauf freust Du Dich besonders?

"Schifahren, Snowboarden, Spielen; ich spiele gerne Lego."

Besucht hat das familiäre Heim gestern auch Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka; das Parlament finanziert die Ferienwoche in Österreich; auf dem Programm stehen neben Schifahren und Eislaufen auch eine Besuch in Wien. Die 10 Kinder aus der Ukraine werden die Ferien gemeinsam mit 10 Kindern aus Russland verbringen, ein kleiner Beitrag zur Völkerverständigung zwischen zwei Nationen im de facto Kriegszustand:

"Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man von unten beginnt, immer wieder Brücken zu bauen. Und wenn Kinder aus beiden Ländern gemeinsame Ferienzeit erleben, dann glaube ich, ist das ein Erlebnis, wo sie sehen, dass das, was man in den Medien liest und hört vielleicht auch ein ganz anderes Gesicht hat, und zwar das Gesicht eines Freundes."

Bei den Gesprächen im ukrainischen Parlament ging es um Politik und Kunst. Bei der EU-Annäherung der Ukraine wollen beide Parlamente zusammenarbeiten. Außerdem will das Parlament in Wien einen Beitrag zum heurigen Jahr es Kulturaustausches leisten:

"Wir werden ukrainische Künstler und Literaten einladen, sich im Parlament im zweiten Halbjahr vorzustellen; und ich würde mir wünschen, dass wir das vielleicht auch musikalisch begleiten können."

Im Parlament in Kiew wurde Wolfgang Sobotka mit Applaus begrüßt. Österreich steht klar zu den EU-Sanktionen gegen Russland wegen der Annexion der Halbinsel Krim und wegen des Krieges in der Ostukraine.

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