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Oberösterreicher in der Karpato-Ukraine

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Berichte Ukraine
Unter Maria Theresia und gefördert von den Grafen Schönborn siedelten sich Oberösterreicher auch in der sogenannten Karpato-Ukraine an, die bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zu Österreich gehörte. Heute ist das Gebiet der westlichste Zipfel im Grenzgebiet zu Ungarn der Slowakei und Rumänien. Trotz eine wechselvollen und tragischen Geschichte leben dort noch heute deutsche Altösterreicher, die ihre oberösterreichischen Wurzeln nicht vergessen haben und auch noch einen uns Oberösterreichern vertrauten Dialekt Eine Spurensuche von Christian Wehrschütz:

Königsfeld, ukrainisch Ust Tschorna, liegt 50 Kilometer nördlich der rumänischen Grenze im Theresiental in den waldreichen Gebieten der Karpato-Ukraine. Forstwirtschaft prägt das Dorf mit seinen etwa 1500 Bewohnern, in dem auch noch einige Familien deutscher Altösterreicher leben. Einer von ihnen ist der 63-jährige Imre Horbas; die Vorfahren des früheren Automechanikers kamen als Schiede und Holzarbeiter nach Königsfeld. Imre und seine jüngere Schwester Magdalena haben sich ihren deutschen Dialekt bewahrt, der über Generationen vererbt wurde; Magdalena Horbas erinnert sich:

"Unseren Dialekt haben wir von unseren Eltern gelernt; und schriftlich gelernt haben wir es in der Schule. In der Sowjetunion war bei uns Fremdsprache Deutsch in der Schule. Wir Ukrainisch, Russisch und Deutsch gesprochen."

Können Kinder und Enkel noch den Dialekt? Magdalena Horbas:

"No warum? Die Kinder wollen weder so noch so reden aber sie verstehen. Meine Tochter versteht ab sie red, wie wir sagen hojdali wojdali.

Holz ist der zentrale Wirtschaftsfaktor der Region; die meisten anderen Betriebe aus sowjetischer Zeit überlebten den Zerfall der Sowjetunion nicht, mit dem auch eine massive Auswanderung der deutsche Altösterreicher einsetzte; dazu sagt Imre Horbas:

"Wir sind aufgewachsen, a waren 80 Prozent deutsche Leute - es überall deutsch - scheite leute"

Und wie ist die wirtschaftliche Lage jetzt in Königsfeld? Magdalena Horbas denkt positiv:

"Es geht schon etwas besser, hoffentlich wird es weiter besser gehen; ich möchte in der Ukraine leben aber ich möchte auch gut leben.

Alpiner Tourismus zählt zu den Hoffnungsträgern, sollten die Straßen endlich erneuert sein, die die Anreise massiv erschweren.
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