Reportage aus Fabrik in Jasinuwata an der Frontlinie
Fernsehen
ZiB1
Berichte Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine
Insert1: Wladimir Trubtschanin, Direktor Maschinenfabrik Jasinuwata
Insert2: Wladimir Trubtschanin, Direktor Maschinenfabrik Jasinuwata
Gesamtlänge: 1’35
Eine Industriezone verband vor dem Krieg die Zwillingsstädte Avdijvka und Jasinuwata, das weiter von pro-russischen Kräften gehalten wird. Die feindlichen Vorposten trennen nur 200 Meter; Verletzungen der Feuerpause sind die Regel. Schwer getroffen wurde am Höhepunkt der Kämpfe auch die Maschinenfabrik der Stadt. Auf ihrem Gelände waren Truppen der Rebellen stationiert. Produziert werden Vortriebsmaschinen für den Tunnelbau. 600 Personen sind hier nun wieder beschäftig; 6.000 waren es vor dem Zerfall der Sowjetunion. Ihn hat die Fabrik nie kompensieren können:
"Wir haben immer 60 Prozent exportiert, davon gingen 80 Prozent nach Russland und in die ehemalige Sowjetunion. Mit der Krise des Jahres 2008 halbierte sich unsere Produktion. Nach 2009 schloss sich zu einem beträchtlichen Ausmaß der russische Markt.“
Und wo liegt die Zukunftsperspektive für diese Fabrik?
"Ohne russische Hilfe werden niemals überleben können. Das kann ein Leben unter dem Patronat Russlands oder als Teil Russlands sein, wobei mir das Zweite lieber wäre."
Die Fabrik ist wichtigster Steuerzahler von Jasinuwata, das vor dem Krieg etwa 30.000 Einwohner zählte; die Löhne sollen deutlich über dem Durchschnittslohn von 80 Euro liegen. Die Modernisierung der Fabrik soll 2017 beginnen, doch ob sie und die Region ohne Frieden und ohne Ukraine wirklich eine Zukunft haben, wird erst die Zeit zeigen.