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Neue Schutzhülle für Reaktor 4 in Tschernobyl

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Berichte Ukraine




30 Jahre nach dem Supergau im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl wird heute ein wichtiger Schritt zur dauerhaften Sicherung des Reaktors gesetzt. Dieser erhält eine neue Schutzhülle, das größte bewegliche Bauwerk, das bisher Menschenhand konstruiert hat. Aus der Ukraine berichtet Christian Wehrschütz:



Nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl im April 1986 wurde der Reaktor noch im selben Jahr mit einem Betonsarkophag umhüllt, um das Austreten von radioaktiver Strahlung zu verhindern. Dieser Sarkophag wurde durch Wind und Wetter brüchig. Über ihn wird nun ein Schutzhülle geschoben, die 36.000 Tonnen schwer und so groß ist, dass die Kathedrale von Notre Dame in Paris darunter Platz findet. Diese Schutzhülle soll 100 Jahre halten und den Sarkophag vor Wind und Wetter schützen. Außerdem sollen unter dem neuen Schutz brüchige Teile des Sarkophags entfernt und radioaktives Material beseitigt werden. Grundsätzliche Pläne dafür liegen zwar bereits vor, doch noch hat die Ukraine keine wirkliche Strategie, wie dieses Material entsorgt werden kann. Außerdem fehlt Kiew das Geld. So wurde auch die neue Schutzhülle von der EBRD, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und von 40 Geberländern finanziert. Das Projekt kostet insgesamt zwei Milliarden Euro.
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