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Spatenstich in Mariupol für Projekt aus Linz

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Ingenieurskunst aus Oberössterreich ist internationale bekannt – auch in der Ukraine. In deren Hafenstadt Mariupol hat nun die Umsetzung eines Projekts begonnen, das die Firma Primetals in Linz für das Kombinat Ilitsch umsetzten wird. Projektiert werden eine Stranggießanlage ein Pfannenofen sowie eine Entstaubungsanlage. Der Gesamtwert des Auftrags beträgt 150 Millionen Euro. Der Spatenstich erfolgte nun mit einer kleinen Feier im Stahlwerk, bei dem auch Oberösterreich vertreten war. Aus Mariupol berichtet unser Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz:



Das Kombinat Ilitsch durchlebt durch den Krieg in der Ostukraine schwere Zeiten. Einerseits gibt es Probleme mit der Zulieferung von Kohle aus den prorussischen Rebellengebieten, anderseits brach der Handel mit Russland praktisch zusammen. Die Umorientierung auf andere Märkte ist im Gange, in die EU werden nun mehr als 40 Prozent der Produktion exportiert. Am Weltmarkt ist China der Hauptkonkurrent. Durch das Projekt mit Linz sollen Wettbewerbsfähigkeit und Umweltschutz verbessert werden, erläutert der Generaldirektor des Kombinats, Juri Sintschenko:



"Unsere Produktionskapazitäten werden größer; durch diese Brammenstranggießanlage können wir bis zu 2500 Stahlbleche im Premiumsegment erzeugen. Zweitens wird das die umweltfreundlichste Maschine sein, die allen EU-Umweltstandards entspricht. Drittens ist das eine hochmoderne Anlage mit völlig neuer Technologie, die es bei Primetals gibt. Das ist ein Resultat der berühmten österreichischen Ingenieurskunst, die hier verwirklicht wird. Eine derartige Technologie wird es zunächst in keinem anderen Werk in Europa geben."



Das Gelände wird bereits hergerichtet, auf dem unter anderem die Stranggießanlage stehen wird.Entsprechend gefeiert wurde die Grundsteinlegung, in der auch die 17.000 Mitarbeiter ein Zeichen für eine sicherere Zukunft sehen. Erfreut über das erste kräftige Lebenszeichen der ukrainischen Stahlindustrie nach Jahren der Krise ist auch Robert Reisetbauer von Primetals Linz:



"Das Projekt wird aus Linz geführt; es ist ein sehr wichtiges Projekt, eines der größten Projekte dieses Jahr; es hilft uns auch wieder Arbeitsplätze weiter zu sichern. Wir haben das Engeniering größtenteils bereits fertiggestellt. Jetzt sind wir in der Phase des Zukaufs. Wir können prinzipiell weltweit zukaufen; Kernkomponenten werden in unseren eigenen Werkstätten produziert."



Die Lieferung aller Anlagen nach Mariupol soll bis Herbst 2018 abgeschlossen sein.
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