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Siegfried Wolf und die Blockade seines Werks in der Ukraine

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Steiermark Heute
Berichte Ukraine
In der Steiermark ist Siegfried Wolf noch aus seiner Zeit beim Unternehmen Magna bestens bekannt. Bekannt ist auch, dass Wolf massiv als Unternehmer in Russland tätig ist. Doch auch in der Ostukraine hat Wolf Anteile an der einst weltgrößten Traktorenfabrik. Dieses Werk ist aber bereits seit Wochen blockiert. Ukrainische Behörden werfen Wolf vor, Steuern nicht bezahlt, Pläne und Traktoren illegal nach Russland exportiert und Bestimmungen des Außenhandels verletzt zu haben. Während Untersuchungen laufen hat die ukrainische Justiz trotz der herrschenden Wirtschaftskrise alle Firmenkonten gesperrt und damit das Werk in Charkiw lahmgelegt.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Charkiw

Insert1: Siegfried Wolf, Unternehmer und Investor in der Ukraine

Insert2: Siegfried Wolf, Unternehmer und Investor in der Ukraine

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Die Traktoren aus Charkiw sind in der gesamten ehemaligen Sowjetunion ein Begriff. Doch ausgeliefert können diese Fahrzeuge jetzt nicht werden, weil ukrainische Gerichte alle Konten des Betriebes gesperrt haben. Seit Wochen herrschen Stille und gähnende Leere auch in dieser Halle, in der die Traktoren gebaut werden. Von der Sperre der Konten sind mehr als 2.000 Mitarbeiter betroffen, hinzukommen Tausende Beschäftigte auch in der ukrainischen Zulieferindustrie. Siegfried Wolf besuchte diese Woche das Werk, um sich mit dem Management zu beraten. Die Vorwürfe der ukrainischen Behörden weist er zurück:

"Wir wissen eigentlich nicht, warum hier diese Dinge aufgebracht werden; es entbehrt jeglicher Grundlage. Zum anderen denke ich, man hat hier Interessen, die keinen Respekt vor dem Eigentum des anderen haben, schon gar nicht internationale Spielregeln von Investoren widerspiegeln; und dahin gehend ist es für uns völlig unverständlich."

Wegen seiner massiven unternehmerischen Präsenz in Russland ist Wolf in der Ukraine zweifellos nicht populär. Auch dieses Werk produzierte vorwiegend für den russischen Markt. Probleme bereit seit Monaten auch der Handelskrieg zwischen Kiew und Moskau. Trotz mehrfacher Anfragen war die ermittelnde ukrainische Staatssicherheit SBU zu keinem Interview bereit; eine Stellungnahme sei wegen des laufenden Verfahrens nicht möglich. Bis zu dessen Abschluss sucht der steirische Investor nun eine Übergangslösung:

"Wir haben versucht, jetzt ein neues Konto zu eröffnen, eine neue Bankverbindung aufzubauen; und ich hoffe, dass das jetzt akzeptgiert wird.“

Der Steirer hält 30 Prozent Anteile am Werk; 60 Prozent übernahm jüngst ein ukrainischer Geschäftsmann. Behauptungen, der russische Geschäftsmann Oleg Deripaska, sei am Werk beteiligt, bezeichnet Siegfried Wolf als falsch.

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