Enorme soziale Krise in den Gebieten der Rebellen
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ZiB1
Berichte Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine
Insert: Ljuba, Bewohnerin von Stepanowka
Insert: Wasilij Prosenok, Schuldirektor in Stepanowka
Gesamtlänge: 1’35
Stepanowka liegt 80 Kilometer östlich von Donezk. Die Kämpfe endeten hier im August des Vorjahres; ein Viertel der 400 Häuser wurde zerstört. 15 Monate später steckt der Wiederaufbau noch immer in den Kinderschuhen. 1.100 Bewohner zählte der Ort vor dem Krieg, jetzt sind es 800. Was fehlt sind vor allem Geld und Baumaterial, denn auch private Hilfsorganisationen sind überfordert. Rückkehr erfolgt auch aus Mangel an Perspektive anderswo:
„Aus Donezk kamen Leute hierher und legten einen Akt an. Wir haben einen Haufen an Dokumenten; man gibt uns nur Papiere; wir warten und warten, doch Hilfe kommt keine.“
Bei der zerstörten Schule wurden die Fenster erneuert, doch der Wiederaufbau soll erst in einem Jahr abgeschlossen sein. In diesem kleinen Haus findet nun der Unterricht statt; Eltern und Lehrer haben es selbst eingerichtet; Sachspenden kamen aus Russland. 11 Klassen sind hier untergebracht:
„Im Vorjahr hatten wir 51 Schüler, jetzt sind es 103. Das sind Kinder von Rückkehrern, doch wir haben hier auch Kinder aus einem Nachbarort, wo die Schule zerstört ist.“
In Stepanowka gibt es nur eine kleine Ambulanz mit einer medizinischen Hilfskraft und zwei Krankenschwestern. Ihnen fehlen vor allem Medikamente gegen Bluthochdruck und Schmerzen sowie Insulin. Eine Besserung der Lage ist nicht zu erwarten, weil eine dauerhafte Friedenslösung in der Ukraine weiter auf sich warten lässt.