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Reportage aus Donezk

Fernsehen
ZiB1
Berichte Ukraine
Im Kriegsgebiet in der Ostukraine sind bei Gefechten mindestens ein ukrainischer Soldat getötet und weitere fünf verletzt worden. Beide Konfliktparteien ukrainische Streitkräfte und prorussische Rebellen - werfen einander vor, auch schwere Waffen einzusetzen, die nach dem Minsker Waffenstillstandsabkommen verboten sind. Artilleriebeschuss gab es auch um den Flughafen von Donezk, auch im Zentrum war Geschützdonner zu hören.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Donezk

Viktoria, Mitarbeiterin in einer Bäckerei

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Donezk

Gesamtlänge: 1’27

Donezk war noch vor zwei Jahren eine reiche Bergbau- und Industriestadt. Doch vom einstigen Wohlstand ist immer weniger zu spüren. Relikte gibt es noch vereinzelt, doch sie sind unerschwinglich für die Menschen, die vor dieser Bank auf die Auszahlung von Sozialhilfe und Kindergeld warten. Eine Mutter mit einem Kind bekommt im Monat etwa 20 Euro. Doch wegen des Krieges sinkt die Geburtenrate drastisch. Deutlich teurer geworden sind Lebensmittel; daher ist die Schlange vor diesem Fischhändler groß; ein Kilo getrocknete Grundeln kosten 1 Euro 50, dieses halbe Kilo Wurst aber fast drei Euro. Trotzdem ist dieser Markt auch ein Zeichen für den Überlebenswillen. Hier verkaufen regionale Produzenten. Dazu zählt diese Bäckerei aus der Stadt Gorlowka, die weiterhin unter Beschuss liegt:

„Wir sind hier, um unsere Produkte zu präsentieren. Wir möchten unseren Markt ausweiten.“

Bezahlt wird übrigens immer mehr in Rubel, weil Russland die Rebellen offensichtlich auch finanziell unterstützt, während Kiew den Import von ukrainischen Waren immer stärker einschränkt.

Aufsager:

Je länger der Krieg dauert, desto größer wird der Niedergang der Rebellengebiete. Sie werden auch wegen des Überlebenswillens der Bewohner zwar nicht untergehen, doch immer höher werden die Kosten für den Wiederaufbau, je länger eine dauerhafte politische Lösung ausbleibt.

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