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Betten aus Wien für Militärspital in Dnipropetrowsk

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Wien Heute
Berichte Ukraine
Wie andere Länder der EU hilft auch Österreich der Ukraine bei der Behandlung von Kriegsopfern. Dazu zählt die Pflege von Zivilisten, die im Krieg verwundet wurden, in der Ukraine aber keine gute Behandlung erfahren können, weil die Ausstattung in den Krankenhäusern schlecht ist. Die Stadt Wien hat nun dem Militärkrankenhaus in der ostukrainischen Stadt Dnipropetrowsk 100 Spitalsbetten überlassen, die bei uns nicht mehr gebraucht wurden. Der Kreis Dnipropetrowsk grenzt unmittelbar an den Kreis Donezk, in dem die Kämpfe mit prorussischen Freischärlern noch immer andauern. Der Krieg insgesamt hat nach ukrainischen Angaben mindestens 1700 Soldaten und mehr als 7.000 Zivilisten bisher das Leben gekostet. Daher ist der medizinische Bedarf weiter hoch. Mit in Dnipropetrowsk bei der Übergabe dabei, war unser Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ukraine

Insert1: Juri Lazarenko, Majorarzt im Militärkrankenhaus in Dnipropetrowsk

Insert2: Oberstarzt Andrij Rijskij, Militärspital in Dnipropitrowsk

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Dnipropetrowsk

Gesamtlänge: 1’56

Mehr als 1700 Kilometer hatten die Lastkraftwagen von Wien aus zu fahren, um die Spitalsbetten und Nachkastel in das Militärspital von Dnipropetrowsk zu bringen. Besonders dringend benötigt wurden die Betten in der Traumatologie; dort liegen die am schwersten verwundeten Soldaten. Seit Beginn des Krieges hatte das Spital bisher 6.000 Verwundete zu versorgen; am Höhepunkt der Kämpfe vor einem Jahr waren es bis zu 150 Soldaten pro Tag. Die Betten, die in Wien ausgeschieden wurden, bedeuten hier einen großen Fortschritt in der Pflege:

„Ich habe hier noch nie Betten mit elektrischer Steuerung gesehen; unsere Betten hier stammen alle noch aus der Zeit der Sowjetunion.“  

Ein Blick in andere Abteilungen zeigt, unter welchen Bedingungen Patienten hier leben und Ärzte und Pflegpersonal arbeiten. Hinzu kommt die Frage nach den hygienischen Bedingungen, die in diesem Krankenzimmer herrschen, nicht nur wegen der Wände, sondern auch weil wohl die Matratzen viele Jahre alt sein dürften. Einen Nachholbedarf gibt es aber auch bei der technischen Ausstattung:

"Wir brauchen einen Computertomographen damit wir die Diagnose hier durchführen können und Verwundete nicht von einem zum anderen Spital führen müssen. Außerdem haben wir praktische keine Ausstattung für die Diagnose von Augenverletzungen. Daher müssen wir Verwundete bisher in zivile Krankenhäuser führen.

Die schlechte Ausstattung der Spitäler vermindert Heilungschancen und die spätere Rückkehr von Patienten ins Zivilleben und zählt damit zu den langfristigen Folgen des Krieges für die Ukraine.  

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