Jahrestag der 48 Opfer in Odessa
Radio
Ö1Ö2Ö3 NR
Berichte Ukraine
„Wir vergessen und verzeihen nicht“ – riefen Angehörige, Freunde, und Anhänger vor dem Haus der Gewerkschaften in Odessa. Versammelt hatten sich mehrere hundert Personen; sie legten Blumen nieder und schließlich stiegen schwarze Luftballons in den Himmel. 42 Menschen starben hier. Vermutlich durch Molotow-Cocktails geriet das Haus der Gewerkschaften in Brand; 34 Personen kamen darin um, acht sprangen in den Tod. Weitere sechs Personen wurden im Stadtzentrum erschossen, wo die Ausschreitungen begannen. Das erste Opfer war ein ukrainischer Demonstrant, doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache; zwei getöteten proukrainischen Demonstranten stehen 46 prorussische Todesopfer gegenüber. Polizei und Feuerwehr versagten vor einem Jahr völlig. Von ihnen wurde bisher niemand zur Verantwortung gezogen auch kein einziger ukrainischer Teilnehmer an den Ausschreitungen steht bisher vor Gericht.