Neue Untersuchungen an der Absturzstelle
Fernsehen
ZiB24
Berichte Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine
Insert1: Wolodimir, Bewohner von Grabowo
Aufsager: Christian Wehrschütz aus der Ostukraine
Gesamtlänge: 2’12
Der Abschuss der malaysischen Passagiermaschine war einer der traurigen Höhepunkte des Kriegs in der Ostukraine. Wegen der Kämpfe kamen die internationalen Experten erst mit beträchtlicher Verspätung an die Absturzstelle; auch die große Verstreuung der Wrackteile erschwerte die Untersuchungen. Sie mussten Anfang August wegen der Kämpfe überhaupt eingestellt werden. Auch die Straße wurde im August durch Beschuss massiv beschädigt und monatelang war die Absturzstelle verweist. Doch schließlich wurden die großen Wrackteile abtransportiert und nur mehr wenig erinnert an die Tragödie. Seit einigen Tagen sind nun wieder Experten aus den Niederlanden, aus Malaysia und aus Australien vor Ort; gesucht wird nach sterblichen Überresten von zwei Passagieren, die letzten zwei, von denen noch nichts gefunden wurde. Die Experten waren zu keiner Stellungnahme bereit. Ob die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen erfolgreich sein wird, ist fraglich. Hinweisschilder fordern die örtliche Bevölkerung weiter auf, Funde zu melden. Gesammelt werden sie in dieser Halle im Ort Grabowo, der enormes Glück hatte, dass das abgeschossene Flugzeug nicht auf die Häuser fiel. Viel findet sich nicht mehr in der Umgebung:
„Die kleinen Teile haben wir bereits im Dezember gesammelt und einen Haufen gemacht. Dann lagen sie unter dem Schnee; als es taute haben wir sie dann geholt. Die großen Teile haben wir im nahen Wald gefunden und zusammengeschnitten.“
Das Gebiet ist nun in der Hand der prorussischen Rebellen. Ihre Straßensperren sind geräumt. Fraglich ist, wann in der gesamten Ostukraine Frieden einkehrt; fraglich ist auch, ob der Abschlussbericht der Experten Klarheit darüber bringt, wer die Maschine abgeschossen hat.