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Österreichische Drohnen in der Ostukraine

Sonstiges
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Berichte Ukraine
Im Krieg in der Ostukraine spielt natürlich die Aufklärung der Stellungen und Truppenbewegungen des jeweiligen Feindes eine besondere Rolle. Dabei kommen sowohl auf Seite der prorussischen Rebellen als auch der ukrainischen Truppen Drohnen zum Einsatz. Diese unbemannten Flugkörper nutzt auch die spezielle Beobachtermission der OSZE, um die Grenze zu Russland und Truppenbewegungen beider Seiten zu überwachen. Eingesetzt werden dabei Drohnen eines österreichischen Herstellers, der Weltmarktführer auf diesem Gebiet ist. Ihn hat unsere Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz in der Ostukraine getroffen; hier sein Bericht:

Im Krieg in der Ostukraine präsentieren beide Konfliktparteien immer wieder auch abgeschossene Drohnen als ihre Trophäen. Für die Aufklärung nutzten sie auch die OSZE-Beobachter, die den Waffenstillstand überwachen sollen, der Anfang September in Minsk geschlossen wurde, aber immer wieder gebrochen wird. Mit diesen unbemannten Flugobjekten können natürlich auch Truppenbewegungen, wie eine allfällige Militärhilfe aus Russland für die Rebellen, dokumentiert werden. Dabei soll es allerdings eine Beschränkung geben, spricht die Drohnen sollen nicht näher als sieben Kilometer an die russische Grenze heranfliegen dürfen. Eine offizielle Bestätigung für diese Einsatzbeschränkung war nicht zu bekommen. Dass die Drohnen von den Konfliktparteien nicht gerne gesehen werden, schildert Hans-Georg Schiebel so:

"Auf unsere Drohnen wird ja auch geschossen, und dort fliegt man nicht gerne hin, um Fotos zu machen. Aber eine Drohne kann sehr wohl das aufzeichnen, was sonst versteckt werden würde. Das so gewonnene Material gibt der OSZE Beweiskraft und hat einen enormen Wert, von dem was wir bisher gesehen haben, für die Verhinderung weiter Kampfhandlungen."

Schiebel war gestern zu einem Kurzbesuch in der Hafenstadt Mariupol, deren Außenbezirke von den Rebellen mit Artillerie beschossen werden, während die Ukrainer Stützpunkte der Rebellen östlich der Stadt im Grenzgebiet zu Russland unter Feuer nehmen. Die beiden derzeit eingesetzten Drohnen sind außerhalb der Stadt stationiert. Hinzu kommen die Bedienungsmannschaften, je zwei Piloten und ein Techniker für die Wartung pro Schicht. Zum kolportierten Preis von vier Millionen Euro pro Stück sagt Schiebel:

"Das lässt sich so nicht sagen; man spricht hier immer über einen Systempreis, und natürlcih die gesamte Bodenausstattung, alle Wartungs- und Werkstadtausrüstung, die dazugehört. Der Preis der Drohne selbst hängt primär von der Beladung ab. Eine solche Kamera liegt bereits im Bereich von vielen hunderttausenden Euro, von Radars gar nicht zu sprechen. Die Drohnen sind für Drittschaden so ähnlich versichert wie ein Sportflugzeug, und im Falle eines Abschusses gibt es spezielle Versicherungsverträge, wo Versicherungen das Risiko übernehmen."

Seine Drohnen können bis zu 6.000 Meter hoch fliegen, die Übertragung der Videobilder in Echtzeit hat eine Datenreichweite von 200 Kilometern und die die Kameras haben eine Reichweite von mehreren Kilometern, die natürlich auch vom Wetter abhängig ist.

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