Erwarteter Sieg in Donezk Auszählung in Lugansk

In der Ostukraine haben heute in den von prorussischen Rebellen kontrollierten Gebieten umstrittene Wahlen stattgefunden. Gewählt wurden die Präsidenten und die Parlamente der sogenannten Volksrepubliken von Donezk und Lugansk. Aus Donezk berichtet Christian Wehrschütz:

Bei den Wahlen in Donezk gab es keine Überraschungen. Nachwahlbefragungen sehen den amtierenden Regierungschef Alexander Sachartschenko als haushohen Sieger für das Amt des Präsidenten; auf ihn entfielen 80 Prozent der Stimmen, auf die beiden anderen Kandidaten je neun. Seine Liste „Bewegung Volksrepublik Donezk“ erreichte 65 Prozent der Stimmen, die zweite antretende Liste „Freies Donbass“ 35 Prozent. Angaben zur Wahlbeteiligung fehlen noch; aus Lugansk liegen keine Angaben vor, dort wird ausgezählt. Nachwahlbefragungen gab es dort nicht. Mitteleuropäischen Standards entsprachen die Wahlen nicht, weil etwa die technischen Voraussetzungen fehlten, um doppelte Stimmabgabe zu verhindern. Trotzdem war das Bemühen erkennbar, in Kriegs- und Krisenzeiten Wahlen so gut wie möglich zu organisieren. Russland wird die Wahlen anerkennen; EU, USA und Ukraine nicht. Ihr Präsident Petro Poroschenko warf den prorussischen Rebellen vor, durch die Wahlen den Friedensprozess zu gefährden.