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Ostukraine wählt Politiker der prorussischen Rebellen

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SoJ
Berichte Ukraine
Vor einer Woche wählte die Ukraine ihr neues Parlament; nicht gewählt werden konnte in den Gebieten der Ostukraine, die prorussische Rebellen kontrollieren. Sie wählen morgen in ihren sogenannten Volksrepubliken von Lugansk und Donezk Parlament und Staatsoberhaupt. In Lugansk kandidieren für das Amt vier Bewerber, in Donezk sind es drei. Für die Parlamente kandidieren in Donezk zwei Listen, in Lugansk sind es drei. Ukraine und EU erkennen diese Wahlen nicht an; Russland wird sie anerkennen. Aus Donezk berichtet Christian Wehrschütz:

Wahlauftritt und Wahlwerbung der Kandidaten und Parteien waren in der sogenannten Volksrepublik von Donezk spärlich. Die wenigen großen Wahlplakate verhießen eine bessere Zukunft, Frieden, Arbeit und Unabhängigkeit. Für sie treten alle zwei Listen, die „Bewegung Volksrepublik von Donezk“ und „Freies Donbass“ ein. Inhaltliche Unterschiede gab es kaum, auch nicht bei den drei Bewerbern um das Oberhaupt der Volksrepublik. Die größten Chancen auf den Sieg dürfte Regierungschef Alexander Sachartschenko haben. Das Rebellen-Gebiet umfasst etwa die bevölkerungsreichere Hälfte des Kreises von Donezk, doch viele sind geflohen. Etwa drei Millionen Stimmbürger dürften dort leben. Dazu sagt der Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission in Donezk Roman Ljagin:

"Wir arbeiten mit Wählerlisten aus dem Jahre 2012, sie sind nicht von hoher Qualität. Durch unser Unabhängigkeitsreferendum im Mai konnten wir die Listen verbessern."

Bis Freitag konnte via Internet gewählt werden; Gebrauch davon machten vor allem Flüchtlinge in Russland. Die Zugangskriterien waren streng. Das Wahlalter liegt bei 16 Jahren. OSZE-Beobachter gibt es nicht, dafür Beobachter aus Russland, China und einigen anderen Staaten. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit; Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet.

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