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Wirtschaftliche Erblast und Reformen durch neue Regierung

Sonstiges
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Berichte Ukraine


In der Ukraine steht die künftige Regierung, wann immer sie gebildet, vor einem Riesenberg an Problemen. Auch wegen des Krieges soll die Wirtschaftsleistung heuer um bis zu zehn Prozent zurückgehen; Die Inflationsrate könnte im Jahresniveau auf 20 Prozent steigen und das Budgetdefizit dürfte zehn Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung ausmachen. Wirtschaftsexperten fordern von der künftigen Regierung einen massiven Kampf gegen Korruption und Bürokratie, um die Ukraine für ausländische Investoren attraktiv zu machen:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew

Insert1: Oleg Ustenko, Wirtschaftsexperte der Bleyzer Stiftung in Kiew

Insert2: Volodimir Simontschuk, Vorstandsdirektor der Uniqa-Versicherung in der Ukraine

Gesamtlänge: 1’33

Die Hälfte der Wirtschaftsleistung entfiel in der Ukraine bisher auf Exporte; durch Krieg und Krise sind sie nun eingebrochen. Für die Maschinenindustrie ist Russland der wichtigste Handelspartner, auch, weil nur wenige Betriebe in der EU konkurrenzfähig sind. Modernisiert wurde nur wenig, weil Korruption und Bürokratie für ein ungünstiges Investitionsklima sorgen:

"Ein Brandschutzinspektor kann zu uns mehrmals im Monat kommen, obwohl sich hier schon seit Jahren nichts verändert hat. Daher: je weniger sich der Staat in die Wirtschaft einmischt, desto besser und desto schneller können wir die Korruption bekämpfen."

Die Landwirtschaft zeigt, wie groß die Rückständigkeit ist; 50 Milliarden Dollar müssten in den kommenden 10 Jahren investiert werden, um einen Entwicklungsstand wie in der EU zu erreichen. Gleichzeitig bietet der Nachholbedarf aber auch Marktchancen für Unternehmen:

"Im Durchschnitt gibt der Österreicher im Jahr 1900 Euro für Versicherungen aus, in der Ukraine sind es 56 Euro. Viele Ukrainer sind gar nicht versichert oder haben nur die Pflichtversicherung für das Auto. Wir haben unser Prämien im Vergleich zum Vorjahr fast um 30 Prozent erhöht, obwohl der Markt insgesamt um 20 Prozent zurückgegangen ist.“

Auch den Krieg in der Ostukraine muss die Regierung beenden. Auf die Region entfielen bisher 15 Prozent der Wirtschaftsleistung und 60 Prozent der Deviseneinnahmen, die nun ebenfalls eingebrochen sind.

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