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Darth Veder Kandidat in der Ukraine

Sonstiges
ZiB Magazin
Berichte Ukraine
Am Sonntag wird in der Ukraine ein neues Parlament gewählt. 29 Parteien treten an, darunter auch die Internetpartei der Ukraine. Chancen auf den Einzug ins Parlament hat sie nicht, trotzdem erregt ihr Spitzenkandidat überall Aufsehen, wo er im Wahlkampf auftritt. Denn er trägt die Unform von Darth Veder, dem bösen Helden aus der Weltraumsager „Krieg der Sterne“ von George Lukas. Sein Pressesprecher heißt Stepan Chubaka und auch Klonkrieger kommen im Kampf um Mandate im ukrainischen Parlament zum Einsatz. In Kiew ist unser Jedi-Korrespondent Christian Wehrschütz den Spuren der „Dunklen Seite der Macht“ gefolgt:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew

Insert1: Darth Veder, Spitzenkandidat der Internetpartei der Ukraine

Insert2: Svetlana, Gegnerin der „Dunklen Seite der Macht“

Kost Bondarenko, Politiologe in Kiew

Gesamtlänge: 2’13

Als „Zugkraft der Demokratie“ präsentiert sich Darth Veder in einem seiner vielen TV-Spots. Mit der Kraft des „Todessterns“ soll die Ukraine aus dem Abgrund gezogen werden. Im Wahlkampf zeigt sich der Spitzenkandidat der „Internetpartei“ stilecht mit zwei Klonkriegern. Real sind die Forderungen der Partei; „E-government“ für den Kampf gegen die Korruption, Schutz der Privatsphäre im Netz. Revolutionär sind die Pläne der „Dunklen Seite der Macht“:

„Ich will die Abgeordneten durch Computer ersetzen. Damit werden die Bürger dann selbst über diese Computer online für ein Gesetz und über ihre Zukunft stimmen. Die Abgeordneten sind nutzlos und arbeiten nicht. Wegen ihrer Dummheit ist Ukraine in ein Schwarzes Loch gefallen ist.“

Heißt das, ein Darth Veder spart 450 Abgeordnete ein?

„Richtig. Wie viel kostet uns ein Abgeordneter pro Jahr, das ist sehr viel. Ich kaufe ein Mal Computer für je 280 Euro und die arbeiten dann ständig und ohne Störungen, ohne Krankheiten und Urlaub.“

Darth Veder ist Publikumsmagnet; wo immer er auftritt, zücken Ukrainer ihre Mobiltelefone. Wegen seiner wachsenden Popularität fürchten ihn die anderen Parteien und Darth Veder lebt gefährlich. Er ist der einzige Kandidat, auf den bisher ein Attentat im Wahlkampf verübt wurde; die Jedi-Ritter scheiterten, doch sie haben noch immer Anhänger unter den Ukrainern:

„Eine derartige Partei hat keine Chance, weil die Mehrheit der Bevölkerung denkt, hoffe ich wenigstens. Ich würde nie für eine derartige Partei stimmen.“

Jenseits des Klamauks dürften hinter der Internetpartei ernsthafte politische Pläne stehen:

„Das ist kein Scherz, denn man gibt viel Geld aus, das ist eine Investition in die Zukunft. Die Partei nimmt an Wahlen teil, sichtbar und erkennbar und gestalten ihr Image, damit sie in einigen Jahren eine bessere Ausgangsposition hat.“

Darth Veder ist offensichtlich vielseitig begabt; eine lichte Zukunft für die Dunkle Seite der Macht kann in der Ukraine daher nicht ausgeschlossen werden.

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