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Stadt Donezk ohne Wasserversorgung

Sonstiges
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Berichte Ukraine


In der Ostukraine ist die Großstadt Donezk praktisch ohne Trinkwasser. Grund dafür ist Artilleriebeschuss, der die Stromversorgung der Hauptwasserader beschädigt hat. Ihre Instandsetzung war wegen der Gefechte bisher nicht möglich. Dass sich die Kriegslage in der Ostukraine insgesamt verschärft zeigt der Umstand, dass die prorussischen Rebellen nun in Donezk die Todesstrafe für Verrat, Spionage und Plünderungen eingeführt haben.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Donezk

Insert1: Alexander, Taxifahrer in Donezk

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Donezk

Gesamtlänge: 1’29

Auf den ersten Blick erweckt Donezk nicht den Eindruck, dass die Stadt unter Wassermangel leidet. Doch der Kalmius hat keine Trinkwasserqualität, und die gesamte Wasserversorgung hängt am Nord-Donez-Kanal. Beschuß zerstörte die Stromversorgung einer Filterstation, und so blieben die Wasserhähne seit gestern 21 Uhr weitgehend trocken. Mit Hamsterkäufen reagierten viele Stadtbewohner auf die Krise; große Geschäfte konnten heute den Bedarf offensichtlich noch decken, doch auch ihre Vorräte sind zwangsläufig beschränkt. Besonders betroffen sind Behinderte und alte Menschen:

„Alte Menschen haben mich gebeten, ihnen Wasser zu bringen. Und das tue ich.“

Keine Besserung brachte der Regen, weil die Vorratsspeicher von Donezk wegen der langen Trockenheit nur wenig Wasser haben. Die Feuerwehr kann ihren Bedarf noch aus dem Fluß decken, die Lage in Krankenhäusern ließ sich mangels Gesprächspartner nicht ermitteln. Am Busbahnhof herrschte reger Betrieb; die Flucht vor Krise und Krieg dauert an.

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