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Kämpfe rücken immer näher an Donezk Zentrum

Sonstiges
ZiB1
Berichte Ukraine
Die Kämpfe in der Ostukraine haben heute zum ersten Mal auch die Innenstadt von Donezk erreicht. Granaten schlugen in der Nähe des Bahnhofs und in einem Wohngebiet ein. Obwohl der Beschuss aus der Richtung der ukrainischen Streitkräfte kam, bestreiten sie geschossen zu haben. Immer größer werden nun in Donezk Angst, Verzweiflung und Wut der Bevölkerung. Auch die Versorgungslage wird immer schlechter.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Donezk

Innsert1: Evgenj, Bewohner von Donezk

Insert2: Alexander, Bewohner von Donezk

Gesamtlänge: 1’30

Rauchwolken über Donezk, zum ersten Mal klar sichtbar auch vom Stadtzentrum aus. 20 Kilometer stehen ukrainische Truppen vor der Stadt. Aus der Gegend um den Bahnhof fliehen die Bewohner vor dem Beschuss – mit den nötigsten Haben und natürlich mit ihren Kindern. Wohin ist offen; Bahnhof und ein Busbahnhof sind geschlossen. Eine Granate traf auch eine stillstehende Fabrik im Wohngebiet. Glück im Unglück hatten die Anrainer. Zu Bruch gingen nur Fensterscheiben, weil eine weitere Granate nur auf der Straße explodierte.

„Wohin sollen wir wegfahren und womit. Wenn wir Geld hätten, könnten wir weg. Doch so.“

Die Überreste der Granate fanden wir in diesem Hof. Unverletzt blieben alle Bewohner Ein Drittel der Bevölkerung, soll die Millionenstadt bereits verlassen haben; doch, dieser Mann wählt einen anderen Weg:

„Ich habe für mich entschieden. Ich gehe zum Landsturm, um mein Land zu schützen. Kiew gibt keine Ruhe, und Poroschenko ist nicht unser Präsident.“

Zum Ort eines Gefechts führt uns ein Rebell. In wilder Fahrt geht es dahin, vorbei an Soldaten der Rebellen. Artilleriefeuer ist zu hören. Diesen ukrainischen T-66 haben die Rebellen abgeschossen. Die Besatzung hatte wohl keine Chance. Durch die näher rückenden Gefechte werden auch die Begleitschäden immer größer. Immer schlechter wird die Versorgung. Wasser wird knapp in der Stadt, der das Schlimmste noch bevorstehen könnte.

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