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Sergej Klujew zu seinen Geschäften in Österreich

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Berichte Ukraine
Welche Rolle spielte oder spielt noch Österreich für die berühmten Oligarchen aus der Ukraine. Diese Frage ist bei den Demonstrationen gegen den mittlerweile gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch oft gestellt worden. Dabei fielen besonders oft die Namen der Brüder Andrej und Sergej Klujew, die Aktien an der SLAV-AG halten, und in der Ukraine und Österreich insgesamt 4.700 Mitarbeiter beschäftigen. Andrej leitete das Kabinett von Janukowitsch und ist nach einem versuchten Schussattentat derzeit untergetaucht. Sergej Klujew war Klubobmann der Regierungspartei „Partei der Regionen“. Nun ist er einfacher Abgeordneter. Ukrainische Medien schätzten das Vermögen der Klujews auf 150 und 600 Millionen Euro. Das ist schon beinahe arm zu nennen, denn der reichste Ukraine, Rinat Achmetow soll 16 Milliarden US-Dollar sein eigen nennen. Mit Sergej Petrowitsch Klujew hat in Kiew unser ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz gesprochen:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Kiew

Inserts: Sergej Petrowitsch Kljuew, Hauptaktionär der SLAV-AG

Gesamtlänge: 2’33

Donezk war der Heimatort des gestürzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Aus Donezk stammt auch Sergej Petrowitsch Klujew, der Hauptaktionär der SLAV-AG, die in Kiew eine Niederlassung hat. Mit den Superreichen der Ukraine will er nicht verglichen werden:

Ich bin kein Oligarch. Alles was unsere Firma besitzt, haben wir legal verdient. Mein Vater war ein einfacher Bergarbeiter, der 30 Jahre unter Tage gearbeitet hat, meine Mutter war Lehrerin. Ich habe nichts geerbt, sondern mir alles selbst erarbeitet. Und ich habe niemals im Land privatisiert. Was die finanzielle Lage betrifft, wie wollen sie das jetzt bewerten. Alles hängt vom Marktwert ab. In dieser Lage, wo die Finanzmärkte geschlossen sind, da kann ich nicht sagen ob das 50, 20 oder 100 Millionen sind, ehrlich ich weiß es einfach nicht.“

Klujew bestreitet, dass es einen Interessenskonflikt zwischen seinem Aktienbesitz und seinen politischen Funktionen gab oder gibt?

„Wir haben kein Business, wir haben Aktien, und das haben viele Personen. Ich unterstreiche noch einmal; ich gehe keinen Geschäften nach, ich bin nur Aktionär.“

Trifft die Konten-Sperre in Österreich Sie und ihren Brüder?

„Meinen Bruder nicht; ich habe ein Konto in Österreich, dass bei der Nationalbank deklariert ist. Mit dem heutigen Tag ist das Konto blockiert. Doch ich denke, dass die Justiz in Österreich schnell feststellen wird, dass es keinerlei Verstöße gab, weil ich nie ungesetzliche Handlungen gesetzt habe. Ich bin entschlossen, diese Woche durchzustehen, doch mein Gewissen ist rein. Und seit heute befassen sich auch unsere Rechtsanwälte mit dem Fall.“

Energisch weist Kljuew die Behauptung zurück, er habe außer seinem ukrainischen noch einen anderen Pass:

„Bitte, ich habe nur diesen ukrainischen Pass. Das entspricht der Gesetzgebung der Ukraine, die nur eine Staatsbürgerschaft erlaubt. Ich habe aber ein langfristiges Visum; wenn ich als Abgeordneter auf Dienstreise gehe, habe ich einen Diplomatenpass, der mir ein visafreies Reisen nach Österreich ermöglicht.“

Entschieden bestreitet Klujew, beim Ausfüllen eines Formulars einer Vorarlberger Bank, seine politische Funktion verschwiegen zu haben.

„Dieses Papier habe ich nicht unterschrieben; auch mein Bruder nicht. Das ist nicht meine Unterschrift, das kann ich Ihnen sofort beweisen.“

Wenn dem tatsächlich so ist, dann hat nicht nur Sergej Klujew ein Problem in Österreich, sondern wohl bald auch die Bank in Vorarlberg

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