20240426 Kärnten Heute und Aktuell nach Eins Slowenien und die Braunbären Wehrschütz Mod
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien
Kamera: Andrej Suvacarov, Schnitt: Mica Vasiljevic
Insert1: Laris Schurga, Vorsitzender des Jagdverbandes Nova Vas in der Gemeinde Bloke
Insert2: Nevenka Lukic-Rojsek, Vertreterin von Alpe-Green-Adria in Slowenien
Insert3: Klemen Jerina, Professor an der Biotechnische Fakultät in Slowenien
Gesamtlänge: 2’45
AB.Mod: dem Thema Raubtier und Mensch widmet sich heute ausführlich die Sendung „weltweit“ auf ORF2 um 21.20 am Beispiel von Slowenien, Norditalien und Frankreich. Beleuchtet werden der Umgang mit Bären und Wölfen und die Konflikte und Herausforderungen.
Bären sind grundsätzlich scheue Tiere und daher auch nicht leicht vor die Kamera zu bekommen. Dieser Platz im Grenzgebiet zu Kroatien dient ihrer Beobachtung, die durch Fütterung erleichtert werden soll. Dazu dient dieser Zylinder, der mit Mais gefüllt ist. Vier derartige Behälter stehen in diesem Revier, das 5000 Hektar umfasst:
Interview: Laris Schurga, 9’20:
„Wir stellen einen Timer ein, der jeden Abend dieses Rad dreht und den Mais auf den Boden wirft, damit dann der Bär kommt und ihn einsammelt. Das ist speziell dafür gedacht, den Bären hier im Wald zu halten, damit er nicht in die Dörfer geht.“
Sieben Bären wurden im Vorjahr in diesem Revier geschossen. Strikt dagegen sind in Slowenien Nicht-Regierungsorganisationen wie „Alpe-Green-Adria. Sie bewertet auch die Fütterung von Bären negativ:
1’52: Interview:
„Bärenweibchen haben mehr Junge als wenn sie nicht gefüttert werden. Somit wird die Population künstlich durch Fütterung erhöht und dann durch Abschuss reduziert. Wir fordern, dass die Fütterung reduziert und schließlich eingestellt wird, um die Population zu stabilisieren. Dann ernährt sich der Bär im Wald, 75 Prozent seiner Nahrung sind pflanzlich, es gibt genug in unseren Wäldern.“
Die Biotechnische Fakultät in Laibach ist ein Zentrum für die Forschung an Braunbären. Klemen Jerina ist Professor für Ökologie und Wildtiermanagement. Er ist ein klarer Befürworter der Fütterung:
25'52'9 - Fütterung - 27'15'4
„Die Futterstellen sind von den Dörfern getrennt, um Konflikte zu vermeiden oder zu reduzieren. Würde man die Fütterung über Nacht abschaffen, bin ich überzeugt, dass die Konflikte explodieren würden. Was die Auswirkungen auf die Fortpflanzung betrifft, so glaubten wir früher, dass sich die Fortpflanzung erhöht. Dann begannen wir zu vergleichen. Die verfügbaren Daten zeigen keine Unterschiede zwischen Populationen, die gefüttert werden, und solchen, die nicht gefüttert werden.“
Um die Akzeptanz des Menschen gegenüber Bären zu wahren, haben die Institutionen weit mehr getan als Tiere abzuschießen. Ein Beispiel ist der sogenannte „Kompostnik“; das ist eine spezielle Kiste aus Holz bei Häusern, damit der Bär keinen Zugang zu Abfällen hat. Die Zahl der Bären schätzt Jerina in Slowenien auf derzeit etwa 1000 Exemplare. Die Zielgröße liege bei 800. Damit werde die Art erhalten aber auch Zusammenstöße mit dem Menschen auf ein Minimum beschränkt. Denn ohne Akzeptanz der Bevölkerung wird auch ein Zusammenleben von Mensch und Raubtier langfristig nicht möglich sein.
AB.Mod: dem Thema Raubtier und Mensch widmet sich heute ausführlich die Sendung „weltweit“ auf ORF2 um 21.20 am Beispiel von Slowenien, Norditalien und Frankreich. Beleuchtet werden der Umgang mit Bären und Wölfen und die Konflikte und Herausforderungen.