Pahors Sieg und seine Chancen
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Berichte Slowenien
Die Präsidentenwahl war in Slowenen von der tiefen wirtschaftlichen Krise, der massiven politischen Polarisierung und Massendemonstrationen gegen die politische Elite insgesamt geprägt. Die Wahlnacht nutze Borut Pahor daher zu einem Appell an die Parteien. Er forderte eine Vereinbarung, um die Krise zu überwinden und bot sich dabei als Vermittler an. In einer derartigen Rolle wird es Pahor nicht leicht haben, weil der Staatspräsident kaum über Macht verfügt. Zwar hat Pahor eine bessere Gesprächsbasis zum konservativen Ministerpräsidenten Janez Jansa; dessen Politik hatte Danilo Türk im Wahlkampf massiv kritisiert. Unterstützt wurde Türk vom sozialdemokratischen Oppositionsführer und Laibacher Bürgermeister Zoran Jankovic. Jankovic und Jansa trennen Welten, und daher ist es zweifelhaft, ob Pahor seine Wahlkampfparolen auch tatsächlich konkret wird umsetzen können. Viel Zeit bleibt Slowenien nicht. Für heute sind bereits neue Demonstrationen geplant, und auch die Geduld der Ratingagenturen ist enden wollend, sollten Reformen wieder der politischen Polarisierung zum Opfer fallen.