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Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Marburg
Insert1: Mitja Candler, Programmkoordinator Kulturhauptstadt
Insert2: Primoz Premzl, Sammler und Galeriebesitzer
Insert3: Mitja Candler, Programmkoordinator Kulturhauptstadt
Insert4: Brigita Rajster, Direktorin des Hugo-Wolf-Museums
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Maribor, das alte Marburg an der Drau, will seine Rolle als Kulturhauptstadt zur neuen Identitätsfindung nutzen. Die alte jugoslawische Industrie ist tot, und die herrschende Wirtschaftskrise hat sich auf Bauvorhaben für die Kulturhauptstadt ausgewirkt. Doch für die Präsentation der Universitätsstadt mit mehr als 12.000 Studenten als Stadt des Wissens und der Kultur dürften ausreichende Kapazitäten vorhanden sein. Mehr als 400 Projekte, vom Puppentheater über eine Rockoper bis zum Theaterfestival sind geplant, wobei die fünf Partnerstädte von Pettau bis Novo Mesto eigene Schwerpunkte setzen. Gesetzt wird nicht nur auf Hochkultur:
„Wir haben ein besonderes Programm, das „Urbane Furche“ heißt, und das sich ausdrücklich mit sozialen und ökologischen Themen befasst. Dabei geht es etwa um ein Samenbuch, um ein eine Bibliothek, die alte Obstsorten und Pflanzen bewahren will, die traditionell angepflanzt wurden aber nun aussterben.“
Wiederentdeckt wird auch das österreichische Erbe. So wird Wilhelm von Tegetthoff eine eigene Ausstellung gewidmet. Der Admiral wurde in dieser Straße 1827 geboren.
„Zuerst siegte Tegetthoff in der Schlacht bei Helgoland, und dann 1866 in der bekannten Schlacht bei Lissa, wo er gegen eine viel stärkere italienische Flotte mit einer klugen Taktik gewann.“
Doch auch die Rolle der Deutschen insgesamt wird thematisiert:
„Wir haben versucht Themen zu enttabuisieren. Im Zentrum steht dabei die andere Seite der Geschichte Marburgs. Diese Ausstellung die „Deutschen und Marburg“ wird das Leben der Deutschen zeigen, denn man muss feststellen, dass Marburg vor dem Ersten Weltkrieg eine mehrheitlich deutsche Stadt war. Damit hat sich vom Zweiten Weltkrieg bis heute noch niemand auf diese ambitiöse Weise befasst. Und wir wollen die Geschichte einfach in einem objektiven Licht zeigen.“
Hinzu kommt die Werbewirksamkeit. So wird in Slovenj Gradec Hugo Wolf zu den Schwerpunkten zählen. 1860 wurde der Komponist in diesem Haus im alten Windischgrätz geboren, wobei zweisprachige Ortsangaben kaum zu finden sind. Die Einrichtung selbst stammt nicht von Hugo Wolf:
„Die Nachkriegsmachthaber wollten sich nicht mit einem derartigen Museum und einer derartigen Person befassen, mit einer deutschen Familie in Windischgrätz, und Hugo Wolf ist ja der Name für einen Deutschen. So war die Barriere zu groß, und dieses Museum wurde beseitigt und vernichtet.“
Einige Gegenstände blieben erhalten. Sie sollen noch heuer im neuen Hugo-Wolf-Museum ausgestellt werden, das seit Mai geöffnet ist.