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Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Marburg
Insert1: Franc Kangler, Bürgermeister von Marburg
Insert2: Mitja Candler, Programmkoordinator Kulturhauptstadt
Insert3: Mitja Candler, Programmkoordinator Kulturhauptstadt
Gesamtlänge: 2’19
Maribor, das alte Marburg an der Drau, will seine Rolle als Kulturhauptstadt zur neuen Identitätsfindung nutzen. Die alte jugoslawische Industrie ist tot, und die herrschende Wirtschaftskrise hat sich auf Bauvorhaben für die Kulturhauptstadt ausgewirkt. Auch die Erneuerung des Stadtzentrums und seiner alten Bausubstanz lässt eher zu wünschen übrig, doch das hat offensichtlich andere Gründe:
„Ein großer Teil dieser alten Häuser ist in der Phase der Restitutionsverfahren und werden zurückgegeben. Diese Verfahren sind bei Gericht anhängig, doch solange der neue Eigentümer auch formell nicht bekannt ist, darf man nicht in neue Fassaden investieren.“
Doch für die Präsentation der Universitätsstadt mit mehr als 12.000 Studenten als Stadt des Wissens und der Kultur dürften ausreichende Kapazitäten vorhanden sein. Mehr als 400 Projekte, vom Puppentheater über eine Rockoper bis zum Theaterfestival sind geplant, wobei die fünf Partnerstädte von Pettau bis Novo Mesto eigene Schwerpunkte setzen. Gesetzt wird nicht nur auf Hochkultur:
„Wir haben ein besonderes Programm, das „Urbane Furche“ heißt, und das sich ausdrücklich mit sozialen und ökologischen Themen befasst. Dabei geht es etwa um ein Samenbuch, um ein eine Bibliothek, die alte Obstsorten und Pflanzen bewahren will, die traditionell angepflanzt wurden aber nun aussterben.“
Wiederentdeckt wird auch das österreichische Erbe.
„Wir haben versucht Themen zu enttabuisieren. Im Zentrum steht dabei die andere Seite der Geschichte Marburgs. Ich bin froh, dass wir diese Idee trotz einiger möglicher Vorbehalte umgesetzt haben. Diese Ausstellung die „Deutschen und Marburg wird das Leben der Deutschen zeigen, denn man muss feststellen, dass Marburg vor dem Ersten Weltkrieg eine mehrheitlich deutsche Stadt war. Damit hat sich vom Zweiten Weltkrieg bis heute noch niemand auf diese ambitiöse Weise befasst. Und wir wollen die Geschichte einfach in einem objektiven Licht zeigen.“
So wird auch Wilhelm von Tegetthoff eine eigene Ausstellung gewidmet. Der Admiral wurde in dieser Straße 1827 geboren. Mit seinem Sieg 1866 gegen die Italiener in der Seeschlacht von Lissa ging Tegetthoff in die Kriegsgeschichte ein.