Gedenkfeier für die Verschleppten in Liescha
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Steiermark Heute
Berichte Slowenien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien
Insert1: Ivan Olip, Dechant von Bleiburg
Insert2: 1’27 – 1’40 Herbert Blatnik, Leiter des Kloepfer-Museums in Eibiswald
Gesamtlänge: 2’07
Der Gedenkgottesdienst für die Verschleppten in der Kirche von Liescha war schlicht und ernst. Gekommen waren Nachkommen und Hinterbliebene. Viele wissen bis heute nicht, wo ihre Angehörigen liegen, einige vermuten in Liescha. Gelesen wurde die Messe vom Dechanten von Bleiburg in Deutsch und Slowenisch. Zu den Verschleppungen sagt er:
„Mord bleibt Mord, Unmenschlichkeit bleibt Unmenschlichkeit, ob im Krieg oder nach dem Krieg“
Im Wald von Liescha markiert dieses Kreuz den Ort, an dem mehrere hundert Menschen vergraben liegen, die Tito-Partisanen nach dem Krieg ermordeten. Eine Exhumierung steht noch aus, doch neben Slowenen dürften auch viele Kärntner hier liegen. Viele Steirer dürften dagegen im Raum von Marburg getötet worden sein. Als weiterer Ort kommt der Bachern in Frage. Hier sind bereits 20 Massengräber evidentiert, weitere zehn werden in diesen Wäldern noch vermutet. Im Ortszentrum von Eibiswald erinnert ein Denkmal an die 13 verschleppten Bürger; einige waren NSDAP-Mitglieder, andere wohl bloß zur falschen Zeit am falschen Ort. Verschleppt wurde auch der Mann von Adolfine Schumeth; er war erst wenige Tage zuvor vom Krieg heimgekehrt. Im Gegensatz zu Kärnten wurden Verschleppte auch in der Steiermark ermordet. Dazu zählt die 22-jährige Rotkreuzschwester Gusti Seydel:
„Angeblich sollen in ihrem Rucksack Wehrmachtsstiefel und Fotos mit SS-Soldaten gefunden worden sein. Daraufhin haben die Partisanen geschlossen, dass sie keine Krankenschwester, sondern eine Wehrmachtshelferin war.“
Blatnik hat das Schicksal vieler Verschleppter dokumentiert. Auch im Karwald sollen einige liquidiert worden sein. Hier gibt es noch keine Gedenkkreuze wie sie am Bachern mehrfach zu finden sind. All dieser Opfer wurde in Liescha bei der Messe gedacht. Die Gebete galten daher auch den steirischen Landsleuten: „Vater Unser im Himmel …“